Veröffentlicht am 21.08.2008 11:49

Fliegen mit den Händen und sehen mit den Ohren


Von red
Bei der Fledermausnacht können sich Kinder und Erwachsene über die fliegenden Säugetiere informieren. (Foto: pi)
Bei der Fledermausnacht können sich Kinder und Erwachsene über die fliegenden Säugetiere informieren. (Foto: pi)
Bei der Fledermausnacht können sich Kinder und Erwachsene über die fliegenden Säugetiere informieren. (Foto: pi)
Bei der Fledermausnacht können sich Kinder und Erwachsene über die fliegenden Säugetiere informieren. (Foto: pi)
Bei der Fledermausnacht können sich Kinder und Erwachsene über die fliegenden Säugetiere informieren. (Foto: pi)

Fledermäuse gehören zu den sagenumwobensten heimischen Tieren. Lange Zeit waren sie aufgrund ihrer verborgenen, nächtlichen Lebensweise als Vampire und teuflische Dämonen verschrien. Dass Fledermäuse tatsächlich harmlos und zudem überaus interessante und schützenswerte Tiere sind, zeigt der Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern in der zwölften Europäischen Fledermausnacht am 30. August.

Eine Nacht lang stehen die geheimnisvollen Fledermäuse im Rampenlicht. Überall in Europa ist die vom europäischen Sekretariat für Fledermausschutz „Eurobats“ ins Leben gerufene „BatNight“ Anlass für spannende Veranstaltungen rund um die Flattertiere. Der LBV München lädt mit einem großen Fest im Englischen Garten am Natur- und Kulturtreff Rumfordschlössl (100 Meter nördlich des Chinesischen Turmes) ein, die sagenumwobenen Tiere besser kennen zu lernen. Ab 14 Uhr können sich die Besucher bei Biokaffee und -kuchen in einer Ausstellung über Fledermäuse informieren. Bastelaktionen, Spiele und Rätsel laden Groß und Klein zum Mitmachen ein. Ein besonderes Erlebnis ist die Fledermausexkursion um 19.15 Uhr: Mit Hilfe von Taschenlampen und „Bat-Detektoren“, die die Ultraschall-Rufe der Fledermäuse hörbar machen, können die Besucher die faszinierende Welt der Fledermäuse hautnah erleben. Nebenbei erfahren sie Interessantes über die nächtlichen Jäger, die mit Hilfe von Flughäuten zwischen den Fingern fliegen und mit einem Echoortungssystem auf Ultraschall-Basis auch im Dunkeln „sehen“ können. Treffpunkt zur Führung, die etwa zwei Stunden dauert, ist die Bushaltestelle Chinesischer Turm. Kosten: Erwachsene zahlen fünf Euro, LBV-Mitglieder drei Euro Spende.

Obwohl Fledermäuse die Menschen faszinieren und das Interesse an ihnen in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen ist, sind immer noch alle 23 bayerischen Fledermausarten gefährdet. Denn durch den Einsatz von Pestiziden herrscht vielerorts akuter Insektenmangel. Dr. Irene Frey-Mann vom LBV: „Wer Fledermäusen helfen will, muss an vielen verschiedenen Rädchen drehen.“ Wichtig sei eine ökologische Landnutzung und der Erhalt von Quartieren. „Im Kleinen kann zum Schutz der Tiere aber jeder beitragen: Schon ein paar Blumen auf dem Balkon oder die Gestaltung von insektenreichen Gärten, z.B. mit heimischen Sträuchern statt einer Thuja-Hecke, hilft unseren heimischen Fledermäusen.“

Weitere Informationen gibt es bei der LBV-Kreisgruppe München (Klenzestr. 37) unter Tel. 2002706 sowie im Internet: www.lbv-muenchen.de .

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