Nicht nur die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Menschen. Auch die Bedürfnisse der Menschen scheinen sich mit der Zeit zu ändern. Den Eindruck muss gewinnen, wer manche Ratschlüsse von Politikern unter die Lupe nimmt. So werden sich in die Jahre gekommene Leute auf der Schwanthalerhöhe „gern” daran erinnern, welchem Zweck ein Häuschen an der Ecke der Angler- zur Bergmannstraße einst diente. Vergangen, vergessen, vorüber. Nicht, dass das Bedürfnis, dem im Türmchen nahe der Carl-von-Linde-Realschule abgeholfen werden konnte, aus der Mode gekommen wäre. Viele Bürgerinnen und Bürger bedauern sogar sehr, dass Stadträte – besonders in Zeiten, in denen das so genannte Wildbieseln unter Strafe steht – dem offenbar keine Rechnung mehr tragen wollen. Weshalb auch diese öffentliche Toilette seit geraumer Zeit zugesperrt war. Jetzt aber wird sie der „Öffentlichkeit”, gekonnt renoviert, wieder zugänglich sein. Allerdings soll sie in Zukunft einem anderem Bedürfnis als dem ursprünglich gedachten, nützen – dem Verlangen nach Kunst. Am Freitag, 18. Juli, 13.30 Uhr, wird im nun „Gartenpavillon” genannten Gebäude eine Schau zur „Entwicklung des Westends“ ganz offiziell eröffnet werden. Einer der Gründe dafür ist die Tatsache, dass München seinen 850 Geburtstag feiert. Von 15 Uhr an werden am Freitag zwei Kenner des Quartiers, Hugo Ilg und Stefan Bergovec, durch das Viertel führen und dabei erzählen, wie sich das Westend im Lauf der Zeit verändert hat. Auf diese Weise können Interessierte zum Beispiel erfahren, wo anno dunnemals die Pschorr-Villa stand.