Rund 250 Bürger aus Planegg und Martinsried folgten der Einladung zur diesjährigen Bürgerversammlung. Zum ersten Mal fand die Veranstaltung in der neuen Aula statt. Bürgermeister Dieter Friedmann begrüßte das Publikum: „Der heutige Abend ist die Einweihung unserer aula communalis mit den Bürgern Planeggs und Martinsrieds. Und wie es sich gehört, gibt es Freibier und Leberkäs. Wir freuen uns, dass Sie so zahlreich gekommen sind.“
Der Abend bedeutete gleichzeitig Friedmanns Abschied von der aktiven Bürgermeisterzeit. In seiner Rede ließ er die vergangenen sechs Jahre Revue passieren. Zu allererst ging er auf die gemeindlichen Neuerwerbungen ein, wie zum Beispiel das Bahnhofsgelände inklusive Gleisanlagen oder die Wirtschaft „Zur Eiche“. Friedmann nannte die gemeindlichen Käufe vorausschauend, da sich nur dort echte Planungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für die Gemeinde ergäben, wo ihr der Grund gehöre. Auch könne so der Wunsch ortsansässiger Firmen nach Erweiterung entsprochen werden. In dem Zusammenhang betonte Friedmann die Rolle des Einzelhandels in Steinkirchen. „Die Gemeinde prüft zurzeit Angebote sowohl für Discounter als auch für Vollsortiment führende Supermärkte in Steinkirchen und im Ortskern.“ Dem neuen Gemeinderat bliebe die Aufgabe, die erworbenen Gebiete mit Leben zu füllen.
Viel sei in den vergangenen Jahren in Planegg und Martinsried geschehen. Friedmann nannte die vielen Projekte im Hochbau und die wesentlichen straßenbaulichen Verbesserungen sowie die Lärmschutzwand in der Germeringer Straße. „Vieles konnte ich nicht in dem Maße durchsetzen, wie ich gewollt hatte“, bedauerte er. Flüsterasphalt in der Germeringer Straße und Nachtfahrverbot den für steigenden LKW-Verkehr gehöre dazu. Friedmann machte er auf die schwierige Situation in der Gemeindeverwaltung aufmerksam, im Moment keinen Spezialisten für Tiefbau zu haben, der Planung und spätere Umsetzung der vielen anstehenden verkehrsbaulichen Wünsche begleitet. Dies sei besonders im Hinblick auf die geplante Staatsstraße 2063neu zu bedenken.
Den Martinsrieder Lenkungskreis stellte der scheidende Bürgermeister in seiner Rede besonders heraus. „Wir haben lange für den Lenkungskreis gekämpft“, sagte er. Martinsrieder könnten nun für eine bestimmte Zeit in die Planung von gemeindlichen Projekten mitreden. „Solch eine Möglichkeit ist wahrhaft demokratisch und bedeutet eine große Chance.” Martinsried sei der Ortsteil mit den gravierendsten Änderungen in den vergangenen Jahren: Der Campus wächst rasant, der U-Bahnbau stehe an, und auch die Staatsstraße 2063neu treffe in besonderem Maße Martinsried. Ein Mitspracherecht für die Bürger sei deshalb willkommen und notwendig.
Alles Erreichte für Planegg wurde möglich, weil die Gemeinde auf soliden finanziellen Füßen stehe, meinte Friedmann. Die Einnahmen seien stabil, die Rücklagen ausreichend und der Schuldenstand auf Null. „Als Gemeinde haben wir großes Glück. Als Bürgermeister habe ich diesen Zustand stets als Art der Gnade empfunden. Nur mit gesicherten Finanzen lässt es sich zum Wohle der Gemeinde planen.“
Am Schluss seiner Rede bedankte sich Friedmann bei den Bürgern für das Wohlwollen, das sie ihm während seiner Amtszeit entgegengebracht haben. „Ich habe meine Arbeit für Planegg stets als positiv empfunden und Kritik und Nöte gerne aufgenommen.”
Positiv auch der Bericht des Leiters der Polizeiinspektion Siegfried Janscha: „Während die Kriminalität im Würmtal generell im vergangenen Jahr gestiegen ist, lief die Tendenz in Planegg in die andere Richtung.“ Allerdings könne man keine gleichmäßige Verteilung der rückläufigen Tendenz auf die verschiedenen Deliktformen beobachten. Leichte Diebstähle und leider auch die Jugendkriminalität seien gestiegen. Zur Sicherheit der Bürger und zur Prävention vor Diebstählen biete die Polizei Einzelberatungen an. Damit möchte man auch eine höhere Sensibilität der Bevölkerung für gefährliche Situationen erreichen.