Flexibilität ist das Zauberwort, wenn es darum geht, den allgemeinen Mangel an Hortplätzen in den Griff zu bekommen.
Darauf jedenfalls setzt erneut der Bezirksausschuss Trudering-Riem. Auf Antrag der CSU-Fraktion wird die Stadt München nochmals aufgefordert, ein so genanntes Platz-Sharing für Hortplätze zu ermöglichen.
»Es sollte doch wohl möglich sein, die Buchungszeiten für Hortplätze, die in München an fünf Wochentagen fast Vollzeit besucht werden müssen, zu flexibilisieren, wie es in anderen Gemeinden bereits üblich ist«, erläuterte dazu Dr. Stephanie Hentschel (CSU), Vorsitzende des BA 15.
So sollte es möglich sein, dass zwei Kinder sich einen Hortplatz zu unterschiedlichen Zeiten teilten: entsprechend der Berufstätigkeit der Mütter oder Väter. So käme eines der Kinder regelmäßig nur an zwei Nachmittagen, das andere an drei Nachmittagen in eine der städtischen Einrichtungen.
Entweder fünf Tage den Hort buchen oder gar keinen Betreuungsplatz bekommen: Vor dieser Wahl stünden derzeit viele Eltern. Und dass, obwohl sie nur für zwei oder drei Tage eine Nachmittagsbetreuung für ihre Kinder wünschten, begründete Hentschel ihr Anliegen. Angesichts des mangelnden Versorgungsgrades an einigen Truderinger Schulen wäre dies nicht nur ein Entgegenkommen gegenüber den Wünschen der Eltern, sondern auch ein Beitrag zur Versorgungsgerechtigkeit, betonte die BA-Vorsitzende.
Schon einmal war der Bezirksausschuss mit diesem Anliegen an die Stadt herangetreten, doch ohne Erfolg. In mündlichen Gesprächen wurde die Ablehnung des Platz-Sharing-Konzepts einerseits mit einem zu hohen bürokratischen Aufwand für die Einrichtungen begründet, andererseits damit, dass ein sinnvolles pädagogisches Konzept nur mit Kindern umsetzbar sei, die auch an fünf Wochentagen in einer Gruppe anwesend seien. »Diese Begründung stellt aber im Grunde genommen nicht nur jede offene Jugendarbeit in Frage, sondern lässt auch die Frage offen, weshalb in anderen Kommunen durchaus der tageweise Besuch eines Hortes möglich ist«, argumentiert die BA-Vorsitzende mit Nachdruck.
Die Mitglieder des Bezirksausschusses folgten der Argumentation einstimmig. So wird die Stadt München nun abermals aufgefordert, die Buchungszeiten für Hortplätze zu flexibilisieren und das Platz-Sharing zuzulassen. »Ein wichtiger Beitrag zur Versorgungsgerechtigkeit in Trudering-Riem«, unterstrich Dr. Stephanie Hentschel abschließend. K. Kohnke