Während die Putzbrunner Grundschüler in den Pfingstferien waren, leistete der Abbruchbagger ganze Arbeit. Ihr Unterricht sollte durch den Teilabriss der Schule nicht gestört werden. Damit wurde Platz für den Erweiterungsbau geschaffen, der bis September 2011 fertiggestellt sein soll. Wie von Bürgermeister Edwin Klostermeier zu erfahren war, wird durch die rund 3,64 Millionen Euro teure Grundschulerweiterung voraussichtlich der Bedarf für die nächsten 20 Jahre abgedeckt.
Allerdings heißt das für die Schulkinder auch, vorübergehend zusammenrücken zu müssen und von Baustellen umgeben zu sein. Denn mit der Erweiterung und mit dem Umbau des Bürgerhauses werden gleich zwei kommunale Bauprojekte in enger räumlicher und zeitlicher Nähe verwirklicht.
Für den Schulbetrieb steht der großzügige zweigeschossige Neubau, der hufeisenförmig an den Altbestand anschließen wird, dann ab dem Schuljahr 2011/2012 zur Verfügung. Geplant wurde er vom Münchner Architekten Hannes Kopp, der auch mit der Projektsteuerung beauftragt ist. Durch die Erweiterung bekommt die Grundschule fünf zusätzliche Klassenräume und drei Räume für die Mittagsbetreuung. Alle Nebenfunktionen, zum Beispiel der Förderunterricht, können künftig im Schulgebäude abgedeckt werden. Der Altbestand bleibt bis zur Fertigstellung des Neubaus unverändert. Erst danach steht die energetische Sanierung seiner Fassade an.
Die Gesamtkosten für die 2009 vom Gemeinderat beschlossene Erweiterung liegen mit 3,64 Millionen Euro um zirka 240.000 Euro über der Kostenschätzung. Dieser Anstieg hat sich aus zusätzlichen Maßnahmen ergeben. Denn der Gemeinderat genehmigte im April noch Verbesserungen bei der technischen Ausrüstung, darunter eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Unterflurkanäle mit Bodentanks für die EDV-Verkabelung. Das Bauprojekt kann dem Rathauschef zufolge aber vollständig aus den Rücklagen finanziert werden. Auch wenn der Einbruch bei den Steuereinnahmen Putzbrunn erreicht habe, seien die laufenden Investitionen ohne Kreditaufnahme finanzierbar.
Notwendig wurde die Schulerweiterung durch den erhöhten Raumbedarf. Dafür nennt Klostermeier zwei Gründe. So soll die Grundschule in den nächsten Jahren dreizügig werden, also 12 Klassen haben. Das Ortsleitbild gehe für die nächsten 20 Jahre von einem jährlichen Bevölkerungswachstum von einem Prozent aus. Basierend auf den jetzigen Geburtenzahlen wären das etwa 25 bis 30 Kinder mehr pro Jahrgang. An dieser Vorgabe sei die Dimension der Erweiterung festgemacht worden. Außerdem soll die Mittags- und Hausaufgabenbetreuung, die derzeit im Rathausuntergeschoss und in Containern untergebracht ist, im neuen Schulgebäude ihren Platz finden. Sie werde zunehmend nachgefragt. Ab September müssten bereits rund 80 Kinder betreut werden. »Durch die Erweiterung kann mit dem Bevölkerungswachstum vom Grundschulangebot her Schritt gehalten werden. Und die Ganztagsschule, die ich als Weg in die Zukunft betrachte, ist umsetzbar«, lautet das Fazit des Rathauschefs.
Rektorin Michaele Fitz erwartet vom vergrößerten Raumangebot deutliche Verbesserungen für den Schulbetrieb. Dadurch, dass zu den Klassenräumen Gruppenräume hinzukommen, könne viel flexibler gearbeitet werden. Ein spezieller Förderunterricht oder klassenübergreifender Unterricht werde möglich. Die Schule erhalte jetzt auch einen Versammlungsraum. Denn der Eingangsbereich wurde vom Architekten so gestaltet, dass er als Aula genutzt werden kann. Schüler und Lehrer würden sich darauf besonders freuen. Ebenso auf den neuen Bewegungsraum »Voll in Form«, der von der Schulsozialarbeit mitbenutzt werden kann. esm