Veröffentlicht am 11.12.2002 00:00

Kritik an Stadionplanung

Der Bund Naturschutz (BN) kritisiert in seiner Stellungnahme zum Bebauungsplan der neuen Fußballarena schwere inhaltliche Fehler und auch die Umweltbelange würden unzureichend berücksichtigt.

Die bei Projekten dieser Größenordnung vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung wird nach Ansicht des BN nicht konsequent durchgeführt. Dem jetzt vom Stadtrat gebilligten Bebauungsplan liegt ein abschließender Umweltbericht bei, obwohl mit den vorher durchzuführenden Verfahrensschritten zum Teil noch nicht einmal begonnen worden ist.

Der Farbwechsel der Stadionfassade von rot nach blau oder weiß und umgekehrt soll laut Bebauungsplan langsam von statten gehen, um die Autofahrer auf der A9 nicht abzulenken. Hier ist dann ein Zeitlimit von höchstens 10 Sekunden in der Satzung des Bebauungsplanes beispielsweise von Zufahrtsstraßen zum Parkhaus die Rede, wo eigentlich die Kartenhäuschen stehen sollen.

»Der Bebauungsplan zum neuen Stadion ist mit heißer Nadel gefertigt. Würden die Bauanträge der Bürger auf den Bau eines Häuschens genauso behandelt, könnte jeder nach einer Woche mit dem Bau beginnen. Während es bei Privatleuten Auflagen bis hin zur Ablehnung gibt, geht beim neuen Stadion alles ohne Probleme, da werden alle Augen zugedrückt.

Wo kein Kläger, da kein Richter«, so Christian Hierneis, 1. Vorsitzender des BN in München. »Die städtischen Mitarbeiter werden »von oben« einem Zeitdruck ausgesetzt, unter dem sie nicht anders hätten handeln können.

Da der Widerstand gegen das Stadion in der Bevölkerung jedoch größer werde, wird man sich nicht mehr lange hinter einer angeblichen Notwendigkeit des Stadions verstecken können und die gemachten Fehler werden auf den Tisch kommen, wie das jetzt bereits bei den Finanzen geschehe«, so Hierneis weiter.

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