Robert Niedergesäß (CSU) bleibt Landrat des Landkreises Ebersberg. Bei einer Wahlbeteiligung von 63,5 Prozent erhielt der 48-jährige Vaterstettener über 60 Prozent der Wählerstimmen. Damit honorierten die Bürger seine überparteiliche und moderierende Amtsführung und sein gutes Krisenmanagement in der Corona-Krise. Ein Wahlsieg galt politischen Beobachtern ohnehin als wahrscheinlich. Ein solch deutlichen Ergebnis war allerdings nicht zu erwarten. "Das ist mehr als erfreulich, damit hätte ich nicht gerechnet", sagte Niedergesäß am Wahlabend im Landratsamt. Seine vier Konkurrenten Omid Atai (7,66 Prozent), Vincent Kalnin (1,88 Prozent), Robert Böhnlein (5,34 Prozent) und Waltraud Gruber (24,23 Prozent) lies er mit deutlichen Abstand hinter sich.
Robert Niedergesäß wurde 2013 Chef im Ebersberger Landratsamts. Seine damalige Wahl gewann er in der Stichwahl denkbar knapp (50,96 Prozent) gegen Ernst Böhm. Niedergesäß ist studierter Volkswirt. Bei der Kommunalwahl im Frühjahr 1996 zog er erstmals in den Gemeinderat von Vaterstetten ein. Am 18. Februar 2001 wurde er mit 57,7 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gegen den Amtsinhaber zum 1. Bürgermeister der Gemeinde Vaterstetten gewählt. Bei den Bürgermeisterwahlen 2002 und 2008 wurde er jeweils mit über 75 Prozent im Amt bestätigt.
Mit seiner Frau und drei Kindern lebt der gebürtige Münchner in seiner Heimatgemeinde in Baldham. Seine Schwerpunktthemen sind Bildung, Energiewende und bezahlbarer Wohnraum. Außerdem setzt er sich in seiner Funktion als Sprecher der acht MVV-Verbundlandkreise für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in der Region ein.