Ganz frisch kann man derzeit auf dem Marxhof in Unterhaching an der Biberger Straße 10a Kartoffeln kaufen. Erst vor drei Wochen wurden sie aus der Erde geholt, praktisch direkt vor der Haustür, denn der Marxhof gehört noch zu den fünf verbliebenen Hofstellen in Unterhaching: Außer dem Marxhof gibt es noch den Weise-Hof, den Keglhof, den Glonnerhof sowie den Hauserbauer-Hof. Gleich zwei davon werden von Jan Niggemann bewirtschaftet. Dies tut er nicht in der Funktion des Inhabers sondern als deren Verwalter. Somit ist er zuständig für 180 Hektar Acker und 70 Hektar Wald. Während der Marxhof dem Orden der Barmherzigen Schwestern gehört, befindet sich der Weisehof in Privatbesitz. Reich wird man indes mit der Landwirtschaft nicht, wie Jan Niggemann erklärt: „Viele Betriebe werden heute nur noch im Nebenerwerb betrieben, weil sie nicht mehr so viel Ertrag abwerfen, als dass man davon alleine leben könnte.“ Eine 40-Stunden-Woche gibt es für einen Landwirt ebenfalls nicht. Taktgeber ist das Wetter, das den Takt vorgibt, wann welche Arbeiten getan werden müssen. Entgegen landläufiger Meinung darf ein Bauer auch seine Felder nicht nach Belieben düngen, sondern muss sich genau an die Vorgaben des Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung halten. Das ganze muss er exakt dokumentieren, damit auch kein Missbrauch stattfinden kann. Während die Wintermonate dazu dienen, Hof und Gerätschaften zu pflegen, beginnt die tatsächliche Arbeit auf dem Feld meistens Ende Februar. Drei verschiedene Feldfrüchte werden im Schnitt innerhalb einer Saison angebaut und geerntet. In der Region findet man dabei Raps, Sommergerste, Mais, Weizen und Kartoffeln. Neben dem Ackerbau gehört auch die Forstwirtschaft zum Betrieb. Da heute viele Arbeiten maschinell erfolgen, wird Jan Niggemann nur noch von einer weiteren Kraft unterstützt. Der Erfolg oder Misserfolg einer Ernte liegt aber nicht nur an der guten Arbeit des Landwirts, sondern wird auch maßgeblich vom Wetter beeinflusst. Zuviel oder zu wenig Regen, zu große Hitze oder fehlende Wärme können herbe Verluste in der Ernte herbei führen. "Als Landwirt zu arbeiten ist eigentlich kein Beruf, sondern eine Lebenseinstellung", fasst Jan Niggemann seine Tätigkeit zusammen. Ab sofort gibt es, wie eingangs berichtet, aus eigener Ernte die vorwiegend festkochende Sorte Marabel, ab Anfang September dann auch die festkochende Sorte Ditta. Kürzer können Lieferwege nicht sein!