Die erste Veranstaltung der neu gegründeten Münchener Städtegruppe der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft in Mainz e.V. ist eine öffentliche Führung der beiden Kuratoren durch die Ausstellung „Paul Renner in seiner Zeit – Buchgestalter, Typograph, Maler“: am 1. April, 17 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten per E-Mail unter info@gutenberg-gesellschaft.de oder per Telefon unter 0 61 31/22 64 20. Die Ausstellung ist noch bis 26. April in der Ausleihhalle der Universitätsbibliothek, Geschwister-Scholl-Platz 1 (Zentralbibliothek, Erdgeschoss), zu sehen; Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 22 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Gezeigt wird der Erfinder der Schrift „Futura” von seinen unterschiedlichen Seiten als Buchgestalter, als Maler und als politisch handelnder Zeitgenosse. Sein kritischer Text „Kulturbolschewismus?” von 1932 führte dazu, dass seine Schriften auf die Liste der verbotenen Bücher gesetzt wurden. Die Ausstellung ist ein Projekt von Studierenden des Instituts für Deutsche Philologie unter der Leitung von Prof. Dr. Waldemar Fromm (Arbeitsstelle für Literatur in Bayern) und Laura Mokrohs (Zentrum für Buchwissenschaft) in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek, der Universitätsbibliothek der LMU München und der Typographischen Gesellschaft München.
Renner hatte unter anderem in München Malerei studiert Zusammen mit Emil Preetorius hatte er 1911 die Schule für Illustration und Buchgewerbe in München gegründet, die 1914 mit der Debschitz-Schule zu den Münchner Lehrwerkstätten vereinigt wurde. 1910 wurde er in den Deutschen Werkbund berufen. 1927 kehrte er nach München zurück, um die Leitung der „Meisterschule für Deutschlands Buchdrucker“ zu übernehmen.
Die Gutenberg-Gesellschaft ist eine internationale Vereinigung zur Erforschung der Geschichte und Entwicklung der Drucktechnik und der schriftorientierten Medien. Neue Forschungen zu den klassischen Themenbereichen wie der Handschriften- und Frühdruckforschung, der internationalen Druck- und Bibliotheksgeschichte oder der Buchillustration und der Bucheinband stehen ebenso im Mittelpunkt des Interesses wie Fragen zum modernen Verlagswesen, dem Zusammenspiel der Medienfächer und den Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung. 1901 gegründet hat die Gutenberg-Gesellschaft heute rund 800 Mitglieder in über 30 Ländern der Welt.