Der Klimawandel ist real. Die Ursachen dafür sind umstritten, aber weitestgehend akzeptiert ist die Annahme, der Mensch habe mit dem immensen Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) dazu beigetragen - und tut dies immer noch. Die logische Konsequenz? Der CO2-Ausstoß muss verringert werden.
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Autoabgase, Industrieemissionen, daran denken viele als Erstes, wenn von CO2-Ausstoß die Rede ist - und vergessen die Wärmeenergie in den privaten Haushalten und den Gewerbe- und Industriegebäuden der Stadt. „Die Wärme ist die schwierigste Nuss”, bekennt Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung.
Im Jahr 2014 habe der wärmebedingte CO2-Ausstoß von Gebäuden in München rund 2,8 Millionen Tonnen betragen. Rund 80 Prozent davon werden durch das Beheizen von Wohnhäusern verursacht. Die FfE-Studie zeigt nun auf, wie München bis zum Jahr 2050 weitgehend klimaneutral werden kann. Ein Beitrag dazu soll die Fernwärmevision der SWM sein, an deren Verwirklichung bereits gearbeitet wird. Bis 2040 soll die komplette Fernwärmeerzeugung für München klimaneutral - also ohne CO2-Emissionen - erfolgen. Es gibt bereits Konzepte, wie die SWM 80 Prozent des Fernwärmebedarfs bis 2040 klimaneutral erzeugen können.
Bis 2040 sollen die Emissionen
um 70 Prozent verringert werden
Dabei spielt die Geothermie eine große Rolle. München ist in dieser Hinsicht geologisch begünstigt, sitzt auf einem Energiedepot, das nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich ist. In Riem, Sauerlach und Freiham stehen Geothermieanlagen, die bereits jetzt das Fernwärmesystem beliefern. Es wäre genug Energie für alle da, doch ist nicht jedes Haus in München ans Fernwärmenetz angeschlossen und das werde aus wirtschaftlichen Gründen auch nie der Fall sein, kündigt Bieberbach an. Um also die CO2-Emissionen zu reduzieren, müssten weitere Maßnahmen getroffen werden.
Von Roon stellte drei Szenarien vor, in denen die Kombination verschiedener Maßnahmen zum Zielwert für 2040 führen sollen. Bei diesem Zielwert handelt es sich um eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 70 Prozent im Vergleich zu 2014. Zwei der drei entworfenen Szenarien können das Ziel nicht erreichen. Das dritte Szenario sieht einen Ausbau der Fernwärme vor, auch in Gebieten, in denen keine Fernwärme gewonnen wird.
„Fernwärme aus Geothermie ist mit Abstand die effektivste Maßnahme”, erklärt von Roon. Ein weiterer „entscheidender Hebel” sei die Sanierung von Bestandsgebäuden sowie die Umstellung von Öl auf Gas, die Effzienzsteigerung durch Kesseltausch und Wärmepumpen.