Schwabing-Freimann · Das Leben und Zusammenleben verändert sich. Weil immer mehr Menschen in die Städte ziehen, der Platz dort aber begrenzt ist, werden Überlegungen angestellt, wie der zur Verfügung stehende Raum am effizientesten genutzt werden kann.
Potenzial bietet die Verkleinerung der Verkehrsflächen. Das aber muss in Einklang mit einer funktionierenden Mobilität gebracht werden. Im Münchner Norden, im Domagkpark und in der Parkstadt Schwabing, hat die Stadt München jetzt zwei große Mobilitätsstationen in Betrieb genommen. Dazu gehört auch ein »Paketzusteller-Concierge-Dienst« für die Bewohner des Viertels, also die Entgegennahme von Paketlieferungen. Die neuen Mobilitätsangebote sind Teil des EU-Projekts »Civitas Eccentric«. Für die beiden Stadtquartiere mit rund 8.000 Bewohnern sowie rund 200 Unternehmen mit mehr als 12.500 Mitarbeitern sucht das Projekt Lösungen für zukunftsorientierte Mobilität in Siedlungen am Stadtrand.
»Ziel ist es, mehr Lebensqualität und Mobilität zu gewährleisten, ohne dass ein eigenes Auto nötig ist«, sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter. »Bei allen Neubauvierteln kommt es darauf an, das Thema Mobilität gleich von Anfang an zukunftsorientiert zu gestalten. Der Domagkpark und die Parkstadt Schwabing spielen dabei eine besondere Rolle, weil die Erkenntnisse aus den Modellprojekten auch für andere neue Stadtviertel wie Freiham, den Prinz-Eugen-Park oder die Bayernkaserne genützt werden sollen.«
An den beiden Mobilitätsstationen können die Bewohner umsteigen. Carsharing, E-Scooter und verschiedene Arten von Leihrädern der in München vertretenen Anbieter stehen dort zur Verfügung, auch SWM-Ladesäulen der städtischen Förderinitiative für Elektromobilität sind vorhanden. Damit das möglich ist, nutzt die Landeshauptstadt erstmals das neue Carsharing-Gesetz und stellt öffentlichen Raum für Carsharing-Angebote zur Verfügung. Der Paketzusteller-Concierge-Dienst bündelt als zentrale Anlaufstelle Warenlieferungen und Paketzustellungen ins Wohnviertel Domagkpark und bedient die letzte Meile umwelt- und stadtverträglich. Das vermeidet Verteilfahrten der einzelnen Paketzustellerfirmen und spart Emissionen.