Vom 30. April bis zum 18. Mai gibt es in der Kultur-Etage Messestadt (Erika-Cremer-Straße 8) eine Gemeinschaftsausstellung eines Künstlerpaares aus Ramersdorf zu sehen.
Am Montag, 30. April um 19 Uhr wird die Werkschau, die überwiegend blaue Exponate aus den Bereichen Malerei, Collage, Fotografie und Objekt zeigt, bei Anwesenheit der beiden Künstler eröffnet.
Es gibt viele Paare, die auch beruflich verbunden sind, bei Frank und Ingrid Müller ist es die Kunst, in der sie gemeinsam »arbeiten«. Seit über 10 Jahren inspirieren sie sich gegenseitig und stellen gemeinsam aus. Sie diskutieren ihre Werke, erörtern Theoretisches und organisieren zusammen Kunstprojekte. Und manchmal gleitet das Werk des einen über in das Schaffen des anderen. So nimmt sich Ingrid Müller einiger auf Spanplatte aufgezogener Fotografien von Frank Müller an und verfremdet diese bzw. verleibt sie ein in ihren experimentellen Prozessen.
Ingrid Müller, die studierte Philosophin, arbeitet in Serien, die in sich schon einen inneren Antrieb zur Entwicklung haben und damit ein Darüber-Hinaus-Wachsen implizieren. In der Kulturetage macht sie so einen »künstlerischen Werdegang« nachvollziehbar. Beginnend bei der Collage-Serie »Bücherwelten«, die aus dem empfundene Schmerz bei dem Entschluss, ein Buch wegzuwerfen, entstanden ist. Ein literarisches Werk eröffnet eine neue Welt, einen Kosmos, der sich in uns entfaltet und sich als eigene, für jeden Leser verschiedene, Realität manifestiert. Das thematisiert die erste aus Buchseiten und Acrylfarbe auf Leinwand entstandene Collage. Danach folgen weitere, die von den »ausgelesenen« Büchern als realen Objekten inspiriert sind, Inhalte und Assoziationen des Lesers bzw. der Künstlerin aufgreifen und durch die Bildwerdung unvermeidlich rekontextualisiert werden. Von diesen Arbeiten schlägt sie eine Brücke zu neueren Arbeiten mit Transparentpapier in realistischer Formgebung bis zu Arbeiten mit gerissenem Papier aufgebracht auf die Fotografien von Frank Müller.
eu dazugekommen ist das Element Wachs, das in den letzten und aktuellsten Arbeiten auftaucht, die in dieser Ausstellung zu sehen sind und wieder wegführen vom Papier, dafür den darunterliegenden Fotografien mehr Raum lassen.
Der Fotograf Frank Müller stellt die Dinge in den Vordergrund, die vermeintlich uninteressant oder banal sind und gibt ihnen durch seinen Blickwinkel etwas Besonderes. In dieser Ausstellung liegt die Gewichtung auf dem Element Wasser.
Das Wasser als Lebensraum, als Landschaftsgestalter, als Lebenselexier oder Mikrokosmos in verschiedensten Formen und Farben. Frank Müller verzichtet bewusst auf digitale Bildbearbeitung, setzt sich mit der Natur Anordnungen visuellen Situationen so auseinander, wie er sie vorfindet. Nur durch das gezielte Setzen von Ausschnitten und das implizierte Weglassen erzählt er mit seinen Aufnahmen eine ganz eigene Geschichte von seiner Sicht auf die uns umgebende Welt und der Ästhetik, die sie in sich trägt.
Die Eheleute Müller leben in München Ramersdorf und wirken von dort aus als aktive Vorstände und Mitbegründer der Künstlervereinigung Kunstrefugium e.V. , die dieses Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum feiert. Seit Frühjahr 2014 stehen Sie hinter dem Projekt Kunsttreff Quiddezentrum, eine künstlerische Zwischennutzung bis zum Abriss dieses ehemaligen Ladenzentrums in Neuperlach. Als freischaffende Künstlerin ist Ingrid Müller auch Mitglied im Bund bildender Künstler.