Eine neue Ausstellung in der Werkgalerie im »Einstein 28« (Einsteinstraße 28) zeigt ab dem 28. April Leben und Werk des österreichischen Dichters Ernst Herbeck (1920 - 1991), der den größten Teil seines Lebens als Patient in der Landesnervenklinik Gugging bei Klosterneuburg verbrachte.
In über 30 Jahren hat Ernst Herbeck ein umfassendes poetisches Werk geschaffen, das weit über den Kontext eines psychopathologischen Schreibens hinausstrahlt. Viele Autoren und Kunstschaffende, wie W. G. Sebald, Friederike Mayröcker, Ernst Jandl, Heinar Kipphardt oder Gerhard Roth, wurden von Herbecks eigentümlicher Poesie in den Bann gezogen.
Die Ausstellung, die an eine Ausstellung des Museum Gugging aus dem Jahr 2015 anschließt, gibt einen Einblick in die beeindruckende Vielfalt dieses in der Abgeschiedenheit einer Psychiatrie entstandenen Werks. Im Zentrum steht dabei die poetische Stimme Ernst Herbecks, der von seinem Arzt Leo Navratil intensiv gefördert wurde.
In einer Art Collage aus Texten, Fotos und Zeichnungen werden verschiedene Kapitel seiner Lebens- und Künstlergeschichte aufgeschlagen: Kindheit, Krieg, die Erfahrungen in der Psychiatrie, seine tiefe Verbundenheit mit der »Thierenschaft« und der Natur, sein genauer und empathischer Blick für kleinste und alltägliche Dinge oder seine lakonischen Betrachtungen über das Leben, die Zeit, den Tod oder »Das Lieben«.
Am Samstag, 28. April, eröffnet die Ausstellung um 11 Uhr. Eine Kuratorenführung beginnt um 12 Uhr. Die Ausstellung, die die Münchner Volkshochschule in Kooperation mit dem Museum Gugging/Klosterneuburg bei Wien zeigt, ist bis 9. September täglich von 7 bis 23 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.