Veröffentlicht am 27.07.2016 00:00

Altstadt · Der traditionelle »Gärtnerjahrtag« am 2. August

Eine Blumenpracht erwartet die Münchner beim traditionellen Fest der Gärtner.	 (Foto: Günter Herzog)
Eine Blumenpracht erwartet die Münchner beim traditionellen Fest der Gärtner. (Foto: Günter Herzog)
Eine Blumenpracht erwartet die Münchner beim traditionellen Fest der Gärtner. (Foto: Günter Herzog)
Eine Blumenpracht erwartet die Münchner beim traditionellen Fest der Gärtner. (Foto: Günter Herzog)
Eine Blumenpracht erwartet die Münchner beim traditionellen Fest der Gärtner. (Foto: Günter Herzog)

Ein Vorbild, wie man der Angst die Stirn bieten kann, zeigten schon im Jahre 1517 die Münchner Schäffler: Sie wagten sich nach der großen Pest-Epedemie wieder auf die Straßen und gaben den Bürgern neue Hoffnung.

Ihr »Schäfflertanz« wurde weltberühmt und am Rathausturm zu einer Touristenattraktion.

Dabei können auch die Münchner Klostergärtner auf einen ähnlichen Verdienst verweisen: Gute hundert Jahre später gaben sie den verängstigten Überlebenden einer weiteren Pestwelle mit Blumen-, Obst- und Gemüsegeschenken ebenfalls ihre Zuversicht zurück. Und zwar so erfolgreich, dass sie vor der Gärtner-Schutzheiligen Gertrude den Schwur ablegten, jeden ersten Dienstag im August einen Festumzug und einen Dankgottesdienst im Alten Peter zu veranstalten. Eine schöne Tradition, die der Münchner Gärtnerverein seit mittlerweile seit 145 Jahren weiterführt.

Und dies erneut zum Wohle der Münchner. Denn im Laufe der Zeit schlossen sich Handels- und Schlossgärtner diesem Brauch an. Mit dem Ergebnis, dass die Innenstadt am sogenannten »Gärtnerjahrtag« in ein einziges Blumenmeer verwandelt wird. Am 2. August ist es wieder so weit. Bis zu 1000 Gärtner, darunter auch die Gartenbaugruppen der Stadt und des Umlands, die Junggärtnervereinigungen, Gemüse und Blumengärtner des Blumengroßmarkts München sowie die Gärtner des Botanischen Gartens werden nicht nur ihren farbenfrohen Festumzug abhalten. Sie verschenken auch tausende von Blumen.

Das Ereignis wird gegen zehn Uhr Vormittags mit der Zugaufstellung und einem Standkonzert – selbstverständlich in der Blumenstraße – eingeläutet. Anschließend ziehen die Gärtner mit reichgeschmückten Pferdegespannen, Blasmusik und gemüsebeladenen Traktoren von der Schrannenhalle über den Viktualienmarkt zum »Alten Peter«, wo um elf Uhr ein Festgottesdienst stattfindet. Gegen 11.50 Uhr startet dann der Umzug von der Peterskirche über Marienplatz und Dienerstraße in Richtung Hofbräuhaus, wo auf die Gärtner und geladenen Gäste ein weiteres Standkonzert und ein festlicher Empfang warten.

Der Münchner Gärtnerverein, der sich vor allem aus Gärtnern der Stadtgärtnerei bildete, hat derzeit etwa 100 Mitglieder und besteht zum Großteil aus aktiven Gärtnern des Stadtgebietes und des Münchner Umlands, die teilweise in großem Stil Gemüse und Blumen anbauen. Die Mehrzahl der Mitglieder sind Gärtner im Ruhestand, die mit großer Energie das Vereinsleben bestreiten und mit vollem Engagement den Gärtnerjahrtag gestalten. Damit hält die Vereinigung eines der letzten deutschen berufsständischen Feste dieser Art am Leben.

Die Zuschauer dürfen sich nicht nur über eine beeindruckende Farbenpracht freuen, sondern einiges davon sogar mit nachhause nehmen.

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