Der geplante Radweg entlang der ehemaligen Bahnstrecke Grafing Moosach - Glonn war Hintergrund für eine Radtour, zu der sich kürzlich Vertreter aus Politik, Verwaltung und Verbänden getroffen haben.
Vier Bürgermeister aus Grafing, Bruck, Moosach und Glonn, Landrat Robert Niedergesäß und Stimmkreisabgeordneter Thomas Huber, Vertreter der unteren Naturschutzbehörde, der beauftragte Planer sowie Vertreter der Jagd, darunter Martin Otter, Kreisvorsitzender des BJV und Siegfried Mittermeier nahmen alle Abschnitte des vieldiskutierten Radwege-Projektes im Rahmen der rund dreistündigen Vorerkundung genauer unter die Lupe.
Die Initiative zu der gemeinsamen Tour war insbesondere von den Jägern ausgegangen, die sich an den Stimmkreisabgeordneten und den Landrat gewandt hatten, weil sie befürchten, dass durch das geplante Radwegenetz mehr Menschen in bisher ruhigere Zonen der Natur gelotst werden könnten. Die Jägerschaft hatte deshalb Vorschläge für alternative Wegführungen im Gepäck. Diese binden attraktive Ziele wie beispielsweise den Steinsee, Maria Altenburg und den Biergarten in Falkenberg mit ein, stellen aber auch topographisch höhere Anforderungen an die Radfahrer. Ein Ergebnis der gemeinsamen Erkundungstour: Weite Teile des Bahndamms können nicht direkt als Fahrradweg genutzt werden, weil sich die Natur diese Areale in den vergangenen Jahrzehnten »zurückerobert« hat.
Andere Bereiche wiederum dienen bereits heute als Wege für die Landwirtschaft oder zum Wandern und könnten problemlos in die Fahrradstrecke integriert werden. In Abschnitten wäre eine Wegführung am Fuße des Bahndamms vorstellbar, zwischen Grafing-Bahnhof und Taglaching würde sich ein straßenbegleitender Radweg anbieten. Allerdings gibt es auch Bereiche, in denen die vorhandene Straße genutzt oder eine weiträumigere Umfahrung der ehemaligen Bahnstrecke ins Auge gefasst werden müsste. In der Auswertung dieser ersten gemeinsamen Vorprüfung soll der Planer nun die Ergebnisse in seine Vorstudie einbauen und dem Landratsamt weitere Vorschläge mit Alternativen unterbreiten. Sie werden dann dem zuständigen Fachausschuss (ULV) vorgestellt.
Im Anschluss daran soll eine weitere gemeinsame Tour mit den Ausschussmitgliedern und allen Beteiligten geplant werden. »Entscheidend für das Gesamtkunstwerk ist auch, dass alle Gemeinden entlang der Strecke mitmachen und das Projekt unterstützen. Wir sehen in dem geplanten Projekt mehr Chancen als Risiken«, so das Fazit von Niedergesäß und Huber.