Die Münchner Fußgängerzone wird seit 3. Juni 2014 zunächst versuchsweise für ein Jahr nachts und in den frühen Morgenstunden von 22 bis 8 Uhr für den Radverkehr freigegeben.
Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung untersucht während dieser Testphase, wie gut das Miteinander von Fußgängerinnen, Fußgängern, Radlerinnen und Radlern funktioniert.
Zwischen 22 und 8 Uhr sind zwischen Marienplatz und Stachus, Odeonsplatz und Hackenstraße weit weniger Fußgängerinnen und Fußgänger unterwegs als tagsüber. Auch der Lieferverkehr in der Innenstadt hält sich in dieser Zeit in Grenzen. Deshalb soll ein Jahr lang getestet werden, ob die Freigabe für den Radverkehr in verträglicher Geschwindigkeit funktioniert. Die Freigabe erfolgt am 3. Juni durch das Zusatzschild »Radfahrer frei«: Radfahrerinnen und Radfahrer sind als Gäste geduldet, müssen sich aber in Geschwindigkeit und Verhalten dem Fußverkehr anpassen.
Die Fußgängerzone bleibt weiterhin ausdrücklich ein Bereich, in dem sich Fußgängerinnen und Fußgänger ungestört bewegen und nach Herzenslust spazieren und flanieren können und sollen. Sie haben jederzeit Vorrang! Auch bei Nacht. Bei Veranstaltungen oder Baustellen kann das nächtliche Radfahren zeitweise wieder eingeschränkt werden. Polizei und kommunale Verkehrsüberwachung werden während des Probebetriebs beobachten, wie gut das Miteinander von Fuß- und Radverkehr nachts und am frühen Morgen in der Fußgängerzone klappt.
Gleichzeitig wird das Referat für Stadtplanung und Bauordnung Zählungen und Befragungen durchführen und ein besonderes Augenmerk auf die Konfliktbeobachtung legen. All diese Erfahrungen fließen in die weiteren Überlegungen für eine dauerhafte nächtliche Freigabe der Fußgängerzone für den Radverkehr ein - und sollen auch für die künftigen Planungen zur Nahmobilität grundlegende Erkenntnisse liefern.