Der EHC Klostersee kann auch an diesem Wochenende sein Eisstadion noch nicht nutzen.
Bei der Abnahme der Eisbahn in Grafing nach den Reparaturen an den defekten Ventilen der Kälteanlage wurde ein Leck an den Rohrleitungen entdeckt, das eine weitere Verzögerung bei der Eisbereitung nach sich zog. Die beiden Vorbereitungsspiele der Oberliga-Truppe der EHCler gegen den Ligakonkurrenten Erding Gladiators am Freitagabend und den Bayernligisten TEV Miesbach am späten Sonntagnachmittag können damit nicht wie geplant über die Bühne gehen und sind ebenfalls ersatzlos gestrichen.
Für die Rot-Weißen wird es damit immer enger, was zumindest eine noch einigermaßen geordnete Saisonvorbereitung betrifft. »Die Auswirkungen auf den sportlichen Bereich sind bestimmt da, aber vorrangig schon nicht mehr wichtig. Es geht ums Überleben«, sagte EHC-Präsident Alexander Stolberg. Angesichts der finanziellen Auswirkungen durch die Reparaturarbeiten samt Folgekosten wie Einnahmeausfällen und Anmietung von Eiszeiten in der Region fallen mehr als 100.000 Euro an.
Somit sendete Stolberg in den vergangenen Tagen einen Hilferuf an die Politik und die gewerbliche Wirtschaft. Der Klosterseer Vereinschef machte unmissverständlich deutlich, dass man das Loch allein aus eigener Kraft nicht stopfen könne und der Fortbestand des Klubs ohne Unterstützung kaum möglich sei.
Was die Aufnahme eines »normalen« Stadionbetriebs betrifft, konnte Vorstandsmitglied Sascha Kaefer Mitte der vergangenen Woche endlich verkünden, dass die »Eiszeit« in Grafing nach vierwöchiger Verzögerung endlich bevorsteht: »Das Ende der Reparaturarbeiten an der Kältemaschine rückt näher. Durch den unermüdlichen Einsatz der vor Ort tätigen Monteure, Eismeister und Helfer kann die Kälteanlage im Eisstadion noch in diesen Tagen in Betrieb genommen werden.« Ein geordneter Trainings- und Spielbetrieb soll dann ab Mitte kommender Woche möglich sein. Kurz vor dem Punktspielstart in den beiden Nachwuchs-Bundesligen der Altersklassen Junioren und Jugend und auch der Oberliga Süd kann man bei den Klosterseern somit zumindest durchatmen, was die vorgegebenen Spielpläne der Punkterunden betrifft.
Die bereits drohenden Verlegungen sind damit vom Tisch. »Jetzt heißt es für uns alle, noch enger zusammen zu rücken. Ich hoffe, dass auch die Fans und Zuschauer die besondere und für alle extrem unbefriedigende Situation zu einer Jetzt-erst-Recht-Haltung motiviert und die Jungs um Kapitän Gert Acker in den nächsten Wochen und Monaten zahlreich unterstützt werden«, so Stolberg.
Verdient habe es das Team von Doug Irwin in jeder Hinsicht, verwies der EHC-Präsident auf deren Engagement und die Zusatzbelastung, die seit nun fast einem Monat mit Fahrten zum Training nach Erding, Dorfen, Bad Tölz oder zuletzt Germering mit teils Übungszeiten am späten Abend und der Heimkehr weit nach Mitternacht auf sich genommen wird.
smg