Seit einigen Tagen sind absolute Spezialisten in der Au beschäftigt. Hoch oben in der zweiten Glockenstube der Mariahilfkirche arbeiten sie an der Vollendung eines einzigartigen Instruments: eines Glockenspiels, auch Carillon genannt.
München hat wieder ein Carillon
Au/München · Carillon in der Mariahilfhilfkirche Themenseite zu Bayerns größtem Glockenspiel und dem drittgrößten Deutschlands
In den letzten 14 Tagen wurde der Spieltisch eingebaut, und jetzt sind eben die Fachleute der holländischen Glockengießerei Eijsbouts vor Ort, um letzte Hand anzulegen. Nun geht es darum, die Traktur zu installieren, also die Spielstäbe am Spieltisch, die der Carillonneur später mit den Fäusten anschlagen wird, mit den 60 Glocken im Glockenstuhl einschließlich der fünf großen in der oberen Glockenstube zu verbinden.
Der Spieltisch wurde mit viel Holz eingehaust. »Der Spieler soll ja nicht frieren«, so Mariahilf-Pfarrer Markus Gottswinter. Matthias Nauerth, ein aktives Gemeindemitglied, hat den Einbau vor Ort beobachten können. »Das sieht mit dem vielen Holz wie eine schöne Berghütte aus da oben.«
In der Gemeinde wartet man schon ungeduldig auf die festliche Einweihung, und das obwohl das Projekt in Rekordzeit gestemmt wurde. Innerhalb von nur drei Jahren angepeilt worden war eigentlich die 175-Jahr-Feier der Kirche im Jahr 2014 hat die Gemeinde 500.000 Euro von vielen Sponsoren zusammengesammelt, darunter Großspender wie die Paulaner Brauerei, die die größte Glocke gespendet hat, aber auch viele Spender von kleinen Beträgen. »Es fehlen eigentlich nur noch die 25.000 Euro für einen Übungsspieltisch, aber ich bin hoffnungsvoll, dass wir die auch noch zusammen bekommen«, so Pfarrer Gottswinter. Denn natürlich sollen die Nerven der Anwohner nicht durch das Üben strapaziert werden. »Wenn es in den nächsten Tagen aber zu unkontrolliertem Gebimmel kommt, sollen sich Zuhörer nicht wundern. Das