Zum Schutz der Kinder fordern Bürger in der Lerchenau und in Feldmoching Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Lerchenauer Straße.
»Sie hat sich zur Durchfahrtsstraße entwickelt. Das Verkehrsaufkommen ist sehr groß«, schilderte eine Bürgerin im Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl die aktuelle Situation. Insbesondere auf Höhe der beiden Kindertagesstätten in der Lerchenau gibt es nach Meinung der Anwohner »ein hohes Gefahrenpotential«.
Zum Schutz der Kinder müsse in diesem Teil der Lerchenauer Straße die Geschwindigkeit auf Tempo 30 reduziert werden, wurde gefordert. Die Stadtteilpolitiker bestätigten zum Teil die Beobachtungen der Bürger: So sprach Klaus Mai (SPD) ebenfalls von einem hohen Gefahrenpotential, und Christine Lissner (Grüne) bestätigte die Beobachtungen mehrerer Anwohner, dass der Verkehr in der Lerchenauer Straße stark zugenommen habe. Doch Dorothea Brückel-Maget (SPD) wies darauf hin, dass es auf dem rund 1000 Meter langen Straßenabschnitt in der Lerchenau allein vier Ampeln und mehrere Fußgängerüberwege gebe, wodurch »der Verkehr sowieso verlangsamt wird.« Auch Franz Kexel (CSU) sah keine Veranlassung, in diesem Teil der Lerchenauer Straße Tempo 30 einzuführen. Rupert Stegherr von der Polizeiinspektion 43 Olympiapark erklärte auf Nachfrage, dass es bei Radarmessungen dort kaum Beanstandungen gegeben habe. Der Bezirksausschuss lehnte deshalb parteiübergreifend den Bürgerantrag nach Einführung von Tempo 30 im Bereich der Lerchenau in der Lerchenauer Straße ab einzig Christine Lissner votierte dafür.
In einem anderen Teilbereich, und zwar in Feldmoching, gilt hingegen bereits Tempo 30.
Vor der Grundschule, also im nördlichen Abschnitt der Lerchenauer Straße, dürfen die Autofahrer zur Sicherheit der Schüler an Werktagen montags bis freitags in der Zeit zwischen 7 und 19 Uhr nicht schneller als 30 Stundenkilometer fahren. Doch »nur ein sehr geringer Teil« der Autofahrer halte sich an dieses Tempolimit, beklagte ein Anwohner im Bezirksausschuss. Zur Sicherheit der Kinder müsse an der Ecke Lerchenauer-/Pongratzstraße ein Zebrastreifen auf der Fahrbahn angebracht werden. Außerdem müssten Verkehrstafeln aufgestellt werden, die die gefahrene Geschwindigkeit der Autofahrer anzeigen. Der Bezirksausschuss hält beide Forderungen jedoch nicht für umsetzbar durch die Stadtverwaltung und lehnte sie deshalb ab. Verkehrsexperte Stegherr von der Polizeiinspektion Olympiapark wies ferner darauf hin, dass Radarmessungen einen Tag vor der Sitzung des Bezirksausschusses am Montagmorgen keine nennenswerten Geschwindigkeitsüberschreitungen durch die Autofahrer erbracht hätten.
Der Kontaktbeamte der Inspektion sei zudem zur Sicherheit der Schüler häufig an Ort und Stelle, insbesondere morgens und mittags zu Beginn und Ende des Unterrichts. Fazit: Bei der von den Bürgern beklagten Raserei im Bereich der Feldmochinger Grundschule in der Lerchenauer Straße handele es sich lediglich um »einzelne Ausreißer«, betonte Polizeibeamter Stegherr. ws