Der NordOstKultur-Verein lädt zu einem Lichtbilder-Vortrag über »Die Römer von der Insterburger Straße in Denning. Alte Ausgrabungen neue Entdeckungen« am Freitag, 18. März, 19 Uhr im Ökologischen Bildungszentrum ÖBZ in der Englschalkinger Straße 166 ein.
Vor fast 100 Jahren kamen in einer Kiesgrube nördlich von Denning Scherben und Eisenobjekte der Römerzeit zum Vorschein. Bei den anschließenden Ausgrabungen von 1928 bis 1931 konnten ein Badegebäude und andere Gebäudespuren freigelegt und untersucht werden. Es handelte sich um die Reste eines römischen Gutshofs aus dem späten ersten nachchristlichen Jahrhundert. Nur wenige Siedlungen dieser Zeit haben die Wirren und die verheerenden Germaneneinfälle des dritten Jahrhunderts überstanden.
Anbindung an das spätrömische Verkehrsnetz
Möglicherweise hat der Ort nicht mehr als landwirtschaftliche Produktionseinheit, sondern als Straßensiedlung überlebt, die vertriebene Bauern aus dem verlorenen Limesgebiet aufnahm. Die gute Anbindung an das spätrömische Verkehrsnetz versprach erhöhte Sicherheit und Schutz auch auf dem flachen Land. So bestand der Platz bis zum Beginn des fünften Jahrhunderts; das Ende nach gut 400 Jahren liegt im Dunkel der Völkerwanderung. Später ließen sich an derselben Stelle bajuwarische Siedler nieder, denen der Vorteil noch vorhandener Römerstraßen von Nutzen war. Reste von Holzgebäuden und zwei Bestattungsplätze deuten auf ein oder zwei Gehöfte hin.
Der Referent, Universitätsdozent Dr. Wolfgang Czysz studierte klassische Archäologie, Vor- und Frühgeschichte und Alte Geschichte sowie provinzialrömische Archäologie. Er ist Referatsleiter beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.