Veröffentlicht am 09.12.2017 19:23

Einander Zeit schenken

Foto: jkn
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Jeder und jede kann etwas Sinnvolles für andere Menschen tun, ohne gleich allzu viel Zeit investieren zu müssen. Engagement und das Ehrenamt sind ein wichtiger Grundpfeiler unseres Zusammenlebens. Fast jeder zweite Münchner bringt sich ein und schenkt anderen Menschen etwas von seiner Zeit. Damit interessierte Münchner das für sie passende Engagement finden, veranstaltet FöBE am 21. Januar im Gasteig wieder die Münchner FreiwilligenMesse unter dem Motto „Engagement im Stadtteil. Miteinander. Füreinander.”

Die Aussteller der FreiwilligenMesse (also die Einrichtungen und Vereine, bei denen man mitmachen kann) sind unter muenchner-freiwilligen-messe.de/besucher/aussteller zu finden. Über 80 Organisationen zeigen, wie vielfältig freiwilliges Engagement ist und welchen Gewinn es für alle Beteiligten gleichermaßen schafft.

Keine Zeit?

Sonja Vodicka fragte einige Ehrenamtliche: Was erwidern Sie Menschen, die sagen, sie hätten keine Zeit, keine Idee oder keine Fähigkeiten, wie Sie sich engagieren sollen?

„Eine Stunde weniger Facebook”

Jakob Trauer ist 24 Jahre alt und hilft ehrenamtlich in der Organisation Studenten bilden Schüler e.V.:

Geld braucht man nicht, um ab und zu Gutes zu tun. Lediglich Zeit und dafür gibt es auch immer eine Lösung – für mich lautet die Lösung eine Stunde weniger Facebook, Fernsehen etc. am Tag. Man glaubt gar nicht, wie viel Zeit man plötzlich übrig hat. Man muss ja nicht gleich eine eigene Idee haben, dafür gibt es ja schon jede Menge toller Organisationen und Vereine, die eine Vision haben. Und wenn einem das Suchen im Internet auch zu anstrengend ist, gibt es ja immer noch die Freiwilligenmesse …

„Es gibt immer Wege”

Tahmina Zarif ist 29 Jahre und macht im Afganischen Frauenverein in München mit:

Ich denke, wenn man sich engagieren möchte, gibt es immer Wege. Hier in München gibt es so viele Einrichtungen, Institutionen, die es sehr schwierig hätten, wenn Menschen sich dort nicht freiwillig engagieren würden. Mein Motto: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

„Zeit ist nur eine Frage der Prioritäten”

Dr. Kurt Einhellig ist 72 Jahre und arbeitet bei der Förderstelle für bürgerschaftliches Engagement FöBE und dem Geschichtsverein Hadern e.V. mit:

Als Pensionist habe ich mehr Zeit zur eigenen Lebensgestaltung und versuche, einzelne Bereiche wie soziale Kontakte, Hobbys, Kultur, freiwilliges Engagement ausgewogen zu „leben” und dabei die richtige Balance zwischen Aktivität und Ruhe zu finden.

Zeit ist nur eine Frage der eigenen Festlegung von Prioritäten und der entsprechenden Einteilung. Wichtig ist, aus dem breiten Angebot die für einen passende Organisation zu finden. Dann kommen die Ideen von selbst und jeder Mensch hat spezielle Fähigkeiten, die er dann entsprechend einsetzen kann.

„Man braucht nicht unbedingt viel Zeit”

Sophie Muschelknautz ist 57 Jahre alt und engagiert sich bei der Bosnienhilfe Solln:

Jeder kann sich engagieren. Es gibt für jeden Typ Mensch eine geeignete und schöne Aufgabe im ehrenamtlichen Bereich. Dazu braucht man kein Geld, nicht unbedingt viel Zeit und wenn man keine Idee hat, kann man zur Freiwilligenmesse kommen und sich ein Bild über die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten machen.

„Die Freude macht die Zeit mehr als wett”

Wigbert Schmalkalt ist 70 Jahre alt und hat sich zum Hospizbegleiter ausbilden lassen:

Die Freude in den Augen der Menschen, die ich besuche, macht jeden Besuch zu einem besonderen Erlebnis. Die Zeit, die ich den Menschen schenke, wird durch die Freude und Dankbarkeit mehr als wettgemacht.

„Es kommt oft mehr zurück als man gibt”

Gabriele Sepper engagiert sich ehrenamtlich als „grüne Dame” und besucht Patienten im Krankenhaus:

Mit den Patienten mache ich Spaziergänge, begleite sie in die Kapelle und höre ihnen zu.Ich schenke ihnen Zeit. Der Dank und die Freude der Menschen geben mir oft mehr zurück als ich gebe.

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