Veröffentlicht am 08.06.2017 14:38

„Besondere Attraktion”

Bereits am 22. Mai 1927 feierte der Cowboy-Club ein Frühlingsfest mit vielen Aufführungen. Der Verein ist sich treu geblieben: Heuer organisiert der Club am 15. und 16. Juli einen Tag der offenen Tür. (Foto: job)
Bereits am 22. Mai 1927 feierte der Cowboy-Club ein Frühlingsfest mit vielen Aufführungen. Der Verein ist sich treu geblieben: Heuer organisiert der Club am 15. und 16. Juli einen Tag der offenen Tür. (Foto: job)
Bereits am 22. Mai 1927 feierte der Cowboy-Club ein Frühlingsfest mit vielen Aufführungen. Der Verein ist sich treu geblieben: Heuer organisiert der Club am 15. und 16. Juli einen Tag der offenen Tür. (Foto: job)
Bereits am 22. Mai 1927 feierte der Cowboy-Club ein Frühlingsfest mit vielen Aufführungen. Der Verein ist sich treu geblieben: Heuer organisiert der Club am 15. und 16. Juli einen Tag der offenen Tür. (Foto: job)
Bereits am 22. Mai 1927 feierte der Cowboy-Club ein Frühlingsfest mit vielen Aufführungen. Der Verein ist sich treu geblieben: Heuer organisiert der Club am 15. und 16. Juli einen Tag der offenen Tür. (Foto: job)

„Wir müssen die Vielfalt im Stadtbezirk fördern”, erklärte Andrea Barth von der SPD, „ich kann nicht verstehen, warum dann gerade ein historischer Verein mit einer Geschichte von über hundert Jahren nicht unterstützt werden sollte?” Juri Wostal von den Grünen war anderer Meinung: „Wir bezuschussen den Club jedes Jahr, das geht nicht.” Die Mitglieder des Bezirksausschusses im Münchner Süden (BA 19) brachten beherzt unterschiedlichste Argumente Für und Wider vor, als es um den beantragten Zuschuss des Cowboy Clubs 1913 e.V. ging.

„Wirkliches Kleinod”

Um den Tag der offenen Tür am Wochenende des 15. und 16. Juli finanzieren zu können, hatten die Cowboys bei den Lokalpolitikern um Mittel gebeten. Insgesamt kostet die Veranstaltung 1.900 Euro: 750 Euro für Musik, 350 Euro für den Auftritt der Garde „Wild West Girls”, 650 Euro für mobile Toiletten und 150 Euro für eine Gläserspülmaschine. 600 Euro zahlt der Club aus Eigenmitteln. Bleiben 1.300 Euro, die der BA 19 bereitstellen sollte.

Peter Sopp von den Grünen, Vorsitzender des Unterausschusses (UA) Budget im Gremium, ahnte schon, was da an Diskussion kommen sollte: „Wir haben die Bezuschussung im UA besprochen und sind nicht zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen. Wir schlagen vor, den Zuschuss nicht zu gewähren oder lediglich mit 825 Euro auszuhelfen.” Diese Summe ergebe sich aus den Kosten des reinen Kulturprogramms – mobile Toiletten und Gläserspülmaschine herausgerechnet. Um Wortmeldung brauchte Sopp dann auch erst gar nicht zu bitten; die Hände gingen zahlreich in die Höhe. „Das ist eine besondere Attraktion für Familien und Kinder, ich verstehe nicht, warum man das etwas kürzen muss”, befand Barth. Sie habe schon das ein oder andere BA 19-Mitglied auf vergangenen Veranstaltungen des Cowboy Clubs getroffen, es sei leicht zu bestätigen, dass der Verein ein wirkliches Kleinod im Bezirk sei. „Wir sollten stolz sein.”

„Wünschen uns ein gut besuchtes Fest”

Wostal argumentierte: „Ich erkenne dem Verein nicht seine Bedeutung ab und bin gerne bereit, Geld für Kultur zu geben.” Dennoch sollten die Kollegen bedenken, dass die Mittel des BA 19 für einmalige Bezuschussungen gedacht seien, die Cowboys würden allerdings in schöner Regelmäßigkeit gefördert. Außerdem: „Der Verein macht mit dem Verkauf von Getränken reinen Gewinn. Und wir sollen dann den Geschirrspüler für die Gläser bezahlen?” Diese Rechnung gehe nicht auf. Mickey Wenngatz von der SPD ärgerte sich über das Herausrechnen der mobilen Toiletten: „Wir wünschen uns alle ein gut besuchtes Fest. Wenn wir grundsätzlich fördern möchten, braucht es nun einmal Toiletten.”

Es wurde diskutiert, es wurde abgestimmt – knapp für eine Bezuschussung von lediglich 825 Euro. Es wurde beanstandet, dass nicht ausgezählt worden war. Es wurde erneut abgestimmt – mit knapper Mehrheit für eine Bezuschussung mit der vollen Summe: Die Cowboys können sich freuen.

north