Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) begrüßt die Erweiterung des Museums Mensch und Natur und unterstützt das Projekt „Biotopia – Naturkundemuseum Bayern“, lehnt allerdings den vorliegenden Entwurf, vor allem wegen seiner Außenwirkung, ab und fordert, „dass sich der Neubau in seiner Maßstäblichkeit und Materialität in die historische Umgebung einfügt“, erklärten die Lokalpolitiker in einem Schreiben. „Proportionen, Gliederung und Farbigkeit sollen sich an den Bestandsbauten unseres kulturellen Erbes Schloss Nymphenburg orientieren.“ Anna Hanusch (Grüne), die Vorsitzende des Lokalparlaments, hält eine „Erkennbarkeit und Ablesbarkeit der realen Geschichte für ein architektonisches Gebot.“
Eine vorbereitete Stellungnahme von Asko Hochdorn (CSU), dem Denkmalbeauftragten im BA 9, konnten und wollten sich nicht alle Gremiumsmitglieder anschließen. Er hatte gefordert, dass sich der Neubau konkret das südliche Gegenstück, sprich die Schlossschwaige, als Vorbild nehmen müsse. „Ein orginalgetreues Pendant zur Schweige ist keine moderne Auffassung der Situation“, meinte Ottmar Petz (SPD) auf der jüngsten Sitzung des Lokalparlaments.
Das bestehende Museum Mensch und Natur am Nymphenburger Schloss wird in den kommenden Jahren umfassend erweitert werden und seine Türen als „Biotopia – Naturkundemuseum Bayern“ mit einer Neukonzeption eröffnen. Die Veranstaltungs- und Ausstellungsfläche wird sich von derzeit rund 2.500 auf über 7.000 Quadratmeter vergrößern. Das neue Museum wird eine Gesamtfläche von 12.773 Quadratemetern haben und vom Architekturbüro Volker Staab geplant. Der weitere Planungsprozess wird zirka zwei Jahre in Anspruch nehmen. In den kommenden Jahren sind Veranstaltungen und Festivals geplant, so dass während der Bauzeit „kein Tag ohne Museum“ vergehen wird.