Veröffentlicht am 28.04.2017 08:59

„Anwohner leiden unter Verkehr“

Michael Franke (links), der 1. Vorsitzende der FT Gern, zusammen mit Nima Lirawi von der Bürgerinitiative „Pro Landshuter Allee Tunnel“ beim „Allee-Gespräch”. (Foto: BI/ Michael Fischl)
Michael Franke (links), der 1. Vorsitzende der FT Gern, zusammen mit Nima Lirawi von der Bürgerinitiative „Pro Landshuter Allee Tunnel“ beim „Allee-Gespräch”. (Foto: BI/ Michael Fischl)
Michael Franke (links), der 1. Vorsitzende der FT Gern, zusammen mit Nima Lirawi von der Bürgerinitiative „Pro Landshuter Allee Tunnel“ beim „Allee-Gespräch”. (Foto: BI/ Michael Fischl)
Michael Franke (links), der 1. Vorsitzende der FT Gern, zusammen mit Nima Lirawi von der Bürgerinitiative „Pro Landshuter Allee Tunnel“ beim „Allee-Gespräch”. (Foto: BI/ Michael Fischl)
Michael Franke (links), der 1. Vorsitzende der FT Gern, zusammen mit Nima Lirawi von der Bürgerinitiative „Pro Landshuter Allee Tunnel“ beim „Allee-Gespräch”. (Foto: BI/ Michael Fischl)

Sie ist ein Verkehrsmoloch und mit über 125.000 Fahrzeugen pro Tag eine der meistbefahrenen Straßen Europas: die Landshuter Allee, deren Untertunnelung schon seit vielen Jahrzehnten Thema der poltischen Debatte ist. Weil der Lärmpegel für die Anwohner Tag und Nacht unvorstellbar hoch ist und die Feinstaubgrenzen unzählige Male überschritten werden, kämpft auch die Bürgerinitiative (BI) „Pro Landshuter Allee Tunnel“ für eine „menschwürdige Stadtgestaltung“. Um auf die Problematik hinzuweisen, hat die BI die sogenannten „Allee-Gespräche“ ins Leben gerufen, im Rahmen derer sich regelmäßig Politiker sowie Verantwortliche aus anderen Bereichen des Stadtviertels für Interviews zur Verfügung stellen.

Kürzlich hat sich Michael Franke, der 1. Vorsitzende der FT München-Gern, deren Sportanlage direkt an der Landshuter Allee liegt, zu einer möglichen Untertunnelung geäußert und die Vorteile betont, die eine Eindämmung der Abgase und des Lärms für den Stadtbezirk bedeuten würden. „Wir sind ein großer Fußballverein mit vielen Kindern. Deshalb ist unser Interesse an einer Untertunnelung der Landshuter Allee sehr groß“, sagt Michael Franke. „Wir möchten uns gerne gestalterisch einbringen und auch die Chancen, die mit einem Tunnelbau verbunden sind, nutzen.“ Viele Eltern beschäftigen sich nach Angaben des Vorsitzenden der FT Gern mit den Themen Feinstaub und Emissionen. „Wir wünschen uns eine Lösung, die eine Entlastung bringt.“ Zwar sei man sich im Klaren darüber, dass es in einer so zentralen Lage immer auch Autoverkehr geben werde, „aber wenn man einen Teil des Verkehrs unter die Erde bringen kann, wäre das für uns eine tolle Sache“, betont Michael Franke. „Zumal wir dann auch zusätzliche Flächen generieren könnten. Das wäre grandios.“

Sporthalle und Schwimmbecken

Der Vereinschef hat hierfür auch schon klare Vorstellungen und denkt unter anderem an eine Sporthalle, in der auch ein Leerschwimmbecken untergebracht werden könnte. „Mir geht es zwar hauptsächlich um die FT Gern, aber natürlich sehe ich auch den gesamten Bezirk, damit Neuhausen-Nymphenburg wieder zusammenwächst und sich weiterentwickelt“, erklärt Michael Franke weiter. „Sehr viele Anwohner leiden unter dem Verkehr. Deshalb haben wir die Pflicht, diese Wunde, die anlässlich der Olympischen Spiele geschlagen wurde, zu schließen. Hier möchte ich mich mit meinen Ideen einbringen.“

„Untertunnelung des Englischen Gartens ist nicht notwendig“

Mit Ingeborg Staudenmeyer hatte die BI „Pro Landshuter Allee Tunnel“ zudem einen Interviewgast geladen, der wie kaum jemand sonst die Bevölkerungssituation und die Veränderung der Lebensumstände in Neuhausen-Nymphenburg kennt. Als langjährige Vorsitzende des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hat sie die Entwicklung des Stadtviertels und auch der Landshuter Allee in den letzten Jahrzehnten aktiv begleitetet. Die Vorsitzende des Seniorenbeirates der Landeshauptstadt München stellte unter anderem die besondere Problematik heraus, die gerade für die ältere Bevölkerung des Stadtviertels mit der Landshuter Allee verbunden ist. „Der Seniorenvertretung ist für eine Untertunnelung. Gerade ältere Menschen, die die Landshuter Allee überqueren möchten, hätten einen klaren Vorteil“, betont Ingeborg Staudenmeyer, deren Ansicht nach eine Untertunnelung dringend notwendig sei – „und das schon seit mehr als 20 Jahren. Die Landshuter Allee sollte Priorität eins sein, weil es für die Menschen wichtig ist“, erklärt sie. „Die Untertunnelung des Englischen Gartens ist zwar schön, aber nicht unbedingt notwendig. Ich würde es dort eher so lassen, wie es ist. Aber das Ganze ist ein Prestigeprojekt von ein paar bekannten Leuten, die sich das in den Kopf gesetzt haben. An der Landshuter Allee dagegen wohnen Menschen, die tagtäglich mit dem Problem des Mittleren Rings umgehen müssen.“

Weitere Informationen können im Internet unter www.pro-tunnel.de abgerufen werden.

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