Viele Lobesworte bekam die scheidende Schulleiterin Rita Malterer-Forster an diesem Nachmittag zu hören: Von Kollegen der Germeringer Eugen-Papst-Förderschule, von Oberbürgermeister Andreas Haas, von der Regierungsschuldirektorin Irmgard Doll-Edlfurtner, von der Stellvertretenden Landrätin Martina Drechsler, dem Elternbeirat. Am meisten wird sie sich sicherlich über die große Anzahl von bemalten und beschrifteten Bierdeckeln gefreut haben. Auf diese hatten die Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums ihre letzten Grüße gemalt und geschrieben. „Sie sind eine tolle Person“, stand da beispielsweise oder „du bist die beste Direktorin, die ich gekannt habe“, „Sie bleiben in allen unseren Herzen“, aber auch „ich wünsche Ihnen, dass sie immer schön bleiben“.
Seit 2001 hatte die Pädagogin die Geschicke der Eugen-Papst-Schule geleitet. In ihrer Laudatio erinnerte Regierungsschuldirektorin Irmgard Doll-Edlfurtner an die berufliche Laufbahn von Malterer-Forster. Neben ihren Tätigkeiten an verschiedenen Schulen, hatte sie auch ein paar Jahre im Kultusministerium und als Regierungsschuldirektorin der Regierung von Oberbayern gearbeitet. Die Lehrerin war aber auch wissenschaftlich tätig, hat ein Schulbuch für den Heimat- und Sachkundeunterricht herausgegeben und an den Lehrplanrichtlinien mitgearbeitet. Dabei habe sie sich durch ihr Einfühlungsvermögen, ihre Kollegialität und Souveränität ausgezeichnet. „Auch wenn die Schule offiziell dem Landkreis gehört, für uns Germeringer ist es unsere Schule“, betonte Oberbürgermeister Andreas Haas. Er musste sich von der Schulleiterin verabschieden, aber nicht von der Bürgerin. Malterer-Forster wohnt nämlich seit Jahrzehnten in der Stadt.
„Etwas anderes als Lehrerin kam für mich nie in Frage”, sagte Malterer-Forster in ihrer Abschiedsrede. Darin verglich sie sich mit einem Dirigenten, der lediglich den Takt und das Tempo vorgegeben hätte und darauf geachtet habe, dass alle aufeinander hören, miteinander handeln und denken. Sie richtete aber auch mahnende Worte in Richtung Schulbehörde. „Es gibt zu wenig Stunden für die Leitung einer Schule“, beklagte sie, dabei seien die Anforderungen stark gestiegen.
Für ihre Chefin hatten die Kollegen sogar ein kleines „Pixi-Buch“ gestaltet. Darin hatten sie Fotos mit witzigen Sprüche aus dem Munde der Schulleiterin kombiniert wie zum Beispiel: „Fever ist des Lehrers Schicksal, ohne es vergeht kein Tag. Nach dem Fever bin ich süchtig, weil ich Schule einfach mag“.
Zwischen den Grußworten gab es ein buntes Rahmenprogramm. Bevor sie in den Ruhestand geschickt wurde, musste die Pädagogin beispielsweise Quizfragen beantworten. Ehemalige Kollegen hatten die Rätsel mit den humorvollen Anekdoten aus vergangenen Schulzeiten zusammengestellt. Der Lehrer-Schulleiterchor sang ebenso wie der Chor der Mittelstufe, der Lehrerchor und die mit der Schule verbundene Major Moon Band von der Neuen Jazzschool München.
Im Rahmen der Verabschiedung stellte Malterer –Forster ihre Nachfolgerin vor. Gabriele Pfob ist Konrektorin an der Fünfseenland-Förderschule in Starnberg. Ihre neue Aufgabe als Leiterin der Förderschule beginnt am 1. August.
Wie sie ihr Rentnerdasein gestalten werde, das steht für Malterer-Forster noch nicht fest. „Ich probiere verschiedene Sachen aus, lasse mir aber nichts aufdrängen.“ Ausstellungen, Städtereisen, Weiterbilden, vielleicht ein Studium Generale an der Volkshochschule und vor allem Dingen: „meinen Mann verwöhnen.“