Für Geflüchtete soll es eine Koordinierungsstelle für Sportangebote geben. Das zumindest fordert der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). Das Ganze soll sowohl Sportvereinen als auch Gemeinschaftsunterkünften, ehrenamtlichen Hilfsorganisationen und allen weitere Akteuren der Stadtgesellschaft als Beratungsstelle dienen. Einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einstimmig so beschlossen.
Als Aufgabengebiete der Koordinierungsstelle definiert Antragsinitiatorin Eva Blomberg unter anderem das Aufzeigen von Chancen und Herausforderungen sowie die Vermittlung von Synergieeffekten und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Vereine in der Flüchtlingsarbeit. Zudem sollen die bestehenden Vereinsangebote für Flüchtlinge geöffnet und niederschwellige, zielgruppenorientierte Angebote in den Vereinen geschaffen werden. Auch schlägt die SPD-Politikerin eine verstärkte Arbeit mit den Eltern in den Unterkünften vor, um Bewusstsein und Verständnis für den organisierten Sport im Verein sowie Akzeptanz für die sportliche Betätigung der Kinder zu schaffen. Des Weiteren soll die Koordinierungsstelle Flüchtlinge bei der Suche nach einem geeigneten Sportangebot unterstützen. Eva Blomberg hält zudem den Aufbau eines Netzwerkes mit allen relevanten Akteuren – angefangen von Sportvereinen über REGSAM, Wohlfahrtsverbände bis hin zum Migrations- und Flüchtlingsbeirat – für sinnvoll.
„Sport ist ein wichtiger Unterstützungsfaktor bei der Integration von Geflüchteten”, betont die Lokalpolitikerin in ihrem Antrag. „Er schafft positive Erlebnisse, hilft dabei, Struktur im teilweise unsicheren Alltagsleben zu schaffen und gibt einen niederschwelligen Rahmen für ein gemeinsames Erleben und Kennenlernen unserer Normen.” Für Sportvereine stelle das Engagement in der Flüchtlingsarbeit allerdings eine neue Aufgabe dar, was aufgrund von begrenzten Ressourcen und fehlenden Erfahrungen oft eine große Herausforderung sei. Wie die Sportkonferenzen des BA 9 gezeigt hätten, „sind Vereine in Neuhausen-Nymphenburg bereits mit ihren bestehenden Sportangeboten stark ausgelastet, dies gilt aber sicherlich nicht nur für die Vereine in unserem Stadtteil”, so Eva Blomberg. „Trotzdem arbeiten einige bereits mit Geflüchteten, andere hätten Interesse daran.” Um den Vereinen diesbezüglich zu helfen, sei ein koordinierter Erfahrungsaustausch und konkrete Unterstützung nötig. „Diese Hilfe ist wichtig, damit Geflüchtete am Stadtteilleben teilnehmen können.”
Ein erster Schritt der Landeshauptstadt München war nach Ansicht von Eva Blomberg das Projekt „Sportangebote für Flüchtlinge” im Referat für Bildung und Sport. „Die Leistungen wurden aufgrund des Projektcharakters freiberuflich auf Honorarbasis erbracht”, erklärt sie. „Das Projekt war sehr erfolgreich, die Evaluierung der Projektergebnisse zeigt jedoch den unumgänglichen Bedarf einer längerfristigen Koordination und Beratung auf. Aufgrund der Projekterfahrungen und der in der Aufgabenbeschreibung genannten Ziele sollte die Koordinierungsstelle in den Strukturen des Referats für Bildung und Sport verankert werden”, schlägt Eva Blomberg vor.