Sie ist wohl die älteste, aktive Theatermacherin in München: Brigitte Hoerrmann. Seit 22 Jahren besteht ihre Bühne, die 1994 als Max-Planck-Bühne in Martinsried gegründet und später in ensemble-theater.münchen umbenannt wurde. Geprobt wird seit der Umbenennung meist in der Grundschule Neuried. Brigitte Hoerrmann ist – was die Bühnenarbeit anbetrifft – eine Allrounderin und bisweilen auch eine One-Woman-Show. Sie fertigt die Kostüme an, sie führt Regie, sie spielt in fast jedem Stück eine der Rollen und sie klebt, wenn es sein muss, die Plakate selbst. Neben anspruchsvollen Stoffen und Klassikern gehören auch Komödien und Märchen zum Repertoire. Nicht nur in dieser Auswahl zeigt sich das Generationen verbindende Element des ensemble-theaters.
Brigitte Hoerrmann gibt vielen jungen Schauspielern die Möglichkeit zum Auftreten, gleichzeitig herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre im Team. Der Ausdruck Theaterfamilie trifft den Zusammenhalt zwischen Alt und Jung sehr gut. Auch viele Ensemblemitglieder, die inzwischen Engagements an größeren Bühnen haben, bleiben Brigitte Hoerrmann für die eine oder andere Inszenierung treu.
Jetzt im Dezember zeigte die Bühne „Die Schneekönigin” von Helmut Münchhausen, frei nach Motiven von Hans Christian Andersen. Bei der Aufführung am 4. Adventswochenende in der Mehrzweckhalle Neuried spielte aber nicht nur die Theaterfamilie sondern auch Brigitte Hoerrmanns tatsächliche Familie eine Rolle: Während sie selbst die Schneekönigin gab, war ihre Tochter Isabella Lappé als großer Troll zu sehen und ihr Urenkel saß unten im Publikum.
Das ensemble-theater wird voraussichtlich in der zweiten Februarhälfte mit der „Schneekönigin” im Bürgerhaus Gräfelfing zu Gast sein.