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Veröffentlicht am 18.10.2016 11:31

„Stolzes Alter“


Von sb
Rosina Sobetzko (2.v.l.) zusammen mit Stadtrat Max Straßer sowie ihrer Tochter Brigitte Sobetzko-Reintjes (r.), Enkelin Katharina Reintjes und den Urenkeln Paula (4 Jahre) und Rafael (7 Jahre). (Foto: sb)
Rosina Sobetzko (2.v.l.) zusammen mit Stadtrat Max Straßer sowie ihrer Tochter Brigitte Sobetzko-Reintjes (r.), Enkelin Katharina Reintjes und den Urenkeln Paula (4 Jahre) und Rafael (7 Jahre). (Foto: sb)
Rosina Sobetzko (2.v.l.) zusammen mit Stadtrat Max Straßer sowie ihrer Tochter Brigitte Sobetzko-Reintjes (r.), Enkelin Katharina Reintjes und den Urenkeln Paula (4 Jahre) und Rafael (7 Jahre). (Foto: sb)
Rosina Sobetzko (2.v.l.) zusammen mit Stadtrat Max Straßer sowie ihrer Tochter Brigitte Sobetzko-Reintjes (r.), Enkelin Katharina Reintjes und den Urenkeln Paula (4 Jahre) und Rafael (7 Jahre). (Foto: sb)
Rosina Sobetzko (2.v.l.) zusammen mit Stadtrat Max Straßer sowie ihrer Tochter Brigitte Sobetzko-Reintjes (r.), Enkelin Katharina Reintjes und den Urenkeln Paula (4 Jahre) und Rafael (7 Jahre). (Foto: sb)

„102 Jahre ist ein stolzes Alter“, betonte Max Straßer anlässlich des Geburtstages von Rosina Sobetzko, die im „Heim für blinde Frauen“ in der Winthirstraße 20 lebt. „Ich bewundere Frau Sobetzko sehr. Sie war immer sehr fit, und ich wünsche ihr alles Gute und noch viele weitere Geburtstage“, so der CSU-Politiker, der der Jubilarin in Vertretung von Oberbürgermeister Dieter Reiter im Namen der Landeshauptstadt gratulierte. „Meine Mutter ist seit Ende Januar hier im Heim für blinde Frauen. Vorher hat sie zusammen mit einer 24-Stunden-Pflegekraft in ihrem Haus in Laim gewohnt. Sie hatte eine Wohnung im Erdgeschoss. Meine Tochter Katharina wohnt mit ihrer Familie im Obergeschoss“, erzählt Tochter Brigitte Sobetzko-Reintjes.

Rosina Sobetzko, die Anfang des Jahres eine schwere doppelseitige Lungenentzündung und sich danach auch noch den Oberschenkelhals gebrochen hatte, ist aktuell gerade wieder auf dem Weg der Besserung. „Insgesamt ging es ihr sehr schlecht“, sagt ihre Tochter. „Sie ist jetzt noch mehr auf Hilfe angewiesen. Vor der Krankheit war sie bisweilen noch mit ihrem Rollator in Laim unterwegs. Das geht nun nicht mehr.“

Poststelle geleitet

Geboren wurde Rosina Sobetzko am 9. Oktober 1914, aufgewachsen ist sie zusammen mit ihren insgesamt sieben Geschwistern in Samerberg. „Die Geschwister meiner Mutter sind mit Ausnahme eines Bruders, der im Krieg gefallen ist, alle über 90 Jahre alt geworden. Sie ist die einzige, die noch lebt“, so Brigitte Sobetzko-Reintjes weiter. In Samerberg habe sie auch ihren Vater kennengelernt. „Er war dort nach dem Krieg als Erntehelfer eingesetzt“, erzählt die Tochter. Rosina Sobetzko hat in Samerberg die Poststelle geleitet. Nach ihrer Heirat im Jahr 1946 ging es für das Ehepaar nach München. „Mein Vater hatte eine Stelle bei der Finanzbehörde bekommen und hat in München erst zur Untermiete gewohnt. Ab 1950 hatten sie dann eine eigene Wohnung in der Wilderich-Lang-Straße in Neuhausen.“ Die Wohnung lag im vierten Stock, „darüber war meine Mutter sehr unglücklich, weil sie nun keinen Garten mehr hatte. Da hat sie sehr gelitten.“

Ein Haus mit Garten

1956 ist die Familie dann nach Laim gezogen. „Mein Vater hat ehrenamtlich für ältere Damen immer die Steuererklärungen gemacht. Eine der Frauen wohnte in der Berchemstraße, und sie hat zufällig Leute gesucht, die auf Leibrente bei ihr im Haus leben wollen“, erzählt Brigitte Sobetzko-Reintjes. Daraufhin haben sich die Eltern das Einfamilienhaus angeschaut. „Meine Mutter stand am Gartenzaun und ihr war sofort klar, dass sie hier einziehen möchte – ohne vorher auch nur irgendetwas im Haus gesehen zu haben.“ Zu fünft sei man dann in zwei Zimmer des Einfamilienhauses gezogen.

Der Garten war immer Rosina Sobetzkos große Leidenschaft. „Da war meine Mutter glücklich. Sie hat sich immer sehr intensiv um den Garten gekümmert“, sagt die Tochter. „Und gesungen hat meine Mutter auch immer gerne. Das tut sie auch heute noch. Hier im Heim für blinde Frauen wird viel gesungen, was ihr sehr gut gefällt.“ Auch ehrenamtlich war Rosina Sobetzko sehr aktiv. „Sie hat unter anderem den Seniorenclub in der Pfarrei St. Philippus geleitet“, erzählt ihre Tochter. „An meinem Geburtstag war der Pfarrer von St. Philippus da und hat mir gratuliert und mitgefeiert. Auch ein Geschenk hat er abgegeben“, erinnert sich Rosina Sobetzko. „Ich habe mich über alle Geschenke und Glückwunschkarten sehr gefreut.“

Neue Aufgabe

Die Gratulation für Rosina Sobetzko, die Max Straßer im Übrigen schon seit vielen Jahren kennt, war sein letzter Geburtstag, den er als Stadtrat übernommen hat. Denn der CSU-Politiker wird sein Stadtratsmandat niederlegen. Der Jurist und Finanzexperte übernimmt ab 1. November zusammen mit dem Sprecher der Geschäftsführung, Klaus-Michael Dengler, die Unternehmensführung der städtischen Wohnungsbaugenossenschaft GEWOFAG. „Ich bedauere außerordentlich, dass ich meine Stadtratstätigkeit nicht mehr ausüben kann, weil mir mein Stadtteil Laim immer sehr am Herzen lag“, sagt Max Straßer. „Aber natürlich bleibe ich der Politik und auch meinem Viertel weiterhin verbunden. Ich bin jetzt auf einem sehr wichtigen Gebiet tätig, nämlich dem sozialen Wohnungsbau. Ich glaube, dass ich hier sehr viel für die Stadt tun kann. Ich freue mich daher sehr auf meine neue Aufgabe“, betont er. „Mir ist wichtig, dass München nicht nur für die Besserverdienenden sondern auch für die unteren und mittleren Einkommensschichten bezahlbar bleibt. Denn alle Bewohner sind Leistungsträger, deshalb brauchen wir für alle bezahlbaren Wohnraum.“

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