Veröffentlicht am 20.09.2016 09:22

Gewofag gibt Gas

In der Siedlung „Alte Heimat“ rund um den Kiem-Pauli-Weg wird in den nächsten Jahren saniert und neu gebaut. Rund 200 zusätzliche Wohnungen werden voraussichtlich hier entstehen. (Foto: kö)
In der Siedlung „Alte Heimat“ rund um den Kiem-Pauli-Weg wird in den nächsten Jahren saniert und neu gebaut. Rund 200 zusätzliche Wohnungen werden voraussichtlich hier entstehen. (Foto: kö)
In der Siedlung „Alte Heimat“ rund um den Kiem-Pauli-Weg wird in den nächsten Jahren saniert und neu gebaut. Rund 200 zusätzliche Wohnungen werden voraussichtlich hier entstehen. (Foto: kö)
In der Siedlung „Alte Heimat“ rund um den Kiem-Pauli-Weg wird in den nächsten Jahren saniert und neu gebaut. Rund 200 zusätzliche Wohnungen werden voraussichtlich hier entstehen. (Foto: kö)
In der Siedlung „Alte Heimat“ rund um den Kiem-Pauli-Weg wird in den nächsten Jahren saniert und neu gebaut. Rund 200 zusätzliche Wohnungen werden voraussichtlich hier entstehen. (Foto: kö)

Zwei Jahre früher als ursprünglich geplant sollen die Sanierungs- und Neubauarbeiten in der „Alten Heimat“ in Laim beendet sein. In der ersten öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Laim nach der Sommerpause stellten Gewofag und Kommunalreferat die neue Zielsetzung für die „Alte Heimat“ vor. Demnach sollen alle Bauarbeiten an der Siedlung bis 2023 beendet sein. Warum Gewofag und Kommunalreferat jetzt so sehr aufs Gas drücken? Grund für den neuen, gestrafften Terminplan sei, dass man großzügige Förderungen des Freistaates Bayern beantragen will. Der Siedlung „Alte Heimat“ könnte das Förderprogramm zur Schaffung von Wohnraum in Bayern umfänglich zugutekommen – 80 Millionen Euro Zuschuss (von rund 115 Millionen Euro Baukosten) könnten hier drin sein: Sowohl die Kosten für die Neubauten als auch die Instandsetzung und auch die Modernisierung sind zuwendungsfähig. Die Zuschüsse müsste man jedoch rasch beantragen. Voraussetzung dafür sei zudem, dass man den Auftrag „Alte Heimat“ an ein Generalunternehmen vergebe. – Und das werde für eine zügige Umsetzung des Bauprojekts sorgen.

Neue Planungsschritte

Der Kommunalausschuss hat jetzt zugestimmt und auch der Laimer Bezirksausschuss (BA 25) gab zuvor sein Einvernehmen zur neuen Marschrichtung. Für die gesamten Neubaumaßnahmen in der „Alten Heimat“ soll ein Generalunternehmen – von der Planung bis zur Ausführung – beauftragt werden. Die Nachteile, die sich durch die Beauftragung eines Generalunternehmens ergeben: Voraussichtlich mehr Kosten. Auch müssen sich Gewofag und Kommunalreferat früh festlegen – denn dann wird rasch und in einem Zug geplant und gebaut. Und hier liegt eben auch der Vorteil. Schneller wird alles fertig, schneller kehrt für die Mieter wieder Ruhe ein. Damit die „Alte Heimat“ schon 2023 rundum erneuert ist, soll zeitweise parallel gebaut werden: Abweichend von der ursprünglichen Planung werden jetzt die Neubauabschnitte eins und zwei zusammengelegt. Konkret heißt das: Auf dem derzeitigen Parkplatz an der Hans-Thonauer-Straße soll ein Wohnhaus, eine Kindertagesstätte sowie eine Tiefgarage entstehen. Zeitgleich sollen am Alten- und Servicezentrum Laim (ASZ) zwei Wohnhäuser sowie ein Quartierstreff gebaut werden. Knapp 90 neue Wohnungen werden dadurch dazukommen. Baubeginn für die drei neuen Gebäude soll 2018, geplante Fertigstellung 2019 sein. Die Instandsetzungsmaßnahmen der Bestandsgebäude sollen voraussichtlich im Frühjahr 2017 beginnen. Erst in einem letzten Schritt werden Bestandsgebäude abgebrochen und neu gebaut.

Nicht alle Wünsche erfüllt

Von den Stadtteilpolitikern im Laimer BA gab es vor allem Rückfragen zu den Sanierungsplänen an den Bestandsgebäuden. Die Hauseingänge werden verschönert, bekommen Vordächer, auch werden Gegensprechanalgen und Rollatorenabstellplätze geschaffen – alles Maßnahmen, die sich die Bewohner der „Alten Heimat“ wünschten und die nun berücksichtig werden. Haustechnik und Elektrik werden überarbeitet und auch in Sachen Brandschutz gib es Verbesserungen. Die Balkone und Fassaden werden ausgebessert und neu gestrichen. Mehr aber passiert nicht. Keine Wärmedämmung und auch kein Eigreifen in die Substanz! „Der Erhaltungshorizont ist auf zwanzig Jahre ausgelegt“, erklärt dazu die Gewofag. Spielplätze jedoch, die von der SPD-Fraktion noch vermisst werden, sollen kommen. Ebenfalls mehr Parkplätze, die die CSU-Fraktion einfordert.

Einen Supermarkt, der fußläufig zur Siedlung läge, und den die SPD im Laimer BA gerne umgesetzt sähe, wird es jedoch auch künftig nicht geben. Durch den Stiftungszweck sei man an die Maßgabe zur Wohnbebauung gebunden. Auch wird in der „Alten Heimat“ kein Hort für die Laimer Kinder entsteht. Die Grünen hatten mehrfach darauf hingewiesen, dass Laim dringend Hortplätze brauche. Diese Forderung bleibt jedoch unerfüllt.

Das ASZ wird definitiv verlegt, dafür werden die Bewohner der „Alten Heimat“ ein Quartierstreff mit Vorplatz bekommen. Wohin das ASZ verlegt wird, steht bislang noch nicht fest. Im Gespräch, und sehr wahrscheinlich, ist das Areal an der Zschokkestraße, wo in einigen Jahren auch neu gebaut werden soll.

Am 29. September entscheidet die Vollversammlung des Stadtrats nun über diese Beschlussvorlage zur „Alten Heimat“– mit Zustimmung ist zu rechnen. Dann erfolgen die Ausschreibung und die Beantragung der Baugenehmigung. Bereits 2017 könnte es mit den Bauarbeiten in der Sieglung losgehen.

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