Nach vier Jahren voller Planungen und öffentlichen Diskussionen im eigens geschaffenen „Lenkungskreis Martinsried“ wird es jetzt endgültig ernst mit der neuen Ortsmitte für Martinsried. Bereits vor zwei Jahren konnten die Martinsrieder ihren neuen verkehrsberuhigten Kirchplatz mit eingefasstem Kriegerdenkmal und neuer Straßenbeleuchtung eröffnen. Im vergangenen Herbst baute die Gemeinde Planegg den Straßenabschnitt Neurieder-/ Planegger Straße um, was ebenfalls eine erhebliche Verbesserung des öffentlichen Raums bedeutete.
Nun folgt mit der Bebauung des Martinsrieder „Sahnegrundstücks“ an der Ecke Fraunhofer-/ Lochamer Straße Schritt drei der Umgestaltung. Bis 2018 sollen hier das Studentenwohnheim „UNIKUM Apartments“ sowie ein Ärztehaus mit Platz für Praxen und Apotheke sowie einem Café und Wohnungen entstehen. „Ich freue mich, dass die Gemeinde auch in diesem Objekt im Rahmen der sozialen Bodennutzung sechs preiswerte Eigentumswohnungen an Gemeindebürger vergeben kann“, erklärte Bürgermeister Heinrich Hofmann.
Zwar hatte die Gemeinde versucht, einen großen Supermarkt im Erdgeschoss des Studentenwohnheims anzusiedeln. Dies scheiterte aber an den Wünschen und Anforderungen großer Handelsketten, wie Hofmann bedauerte. Nun hofft er auf die Anziehungskraft mehrerer kleinerer Läden.
Daneben realisiert die Gemeinde einen zentralen Platz mit angrenzenden Grünfächen und attraktiver Durchwegung zum Campus und zur U-Bahn auf der einen Seite, zu den südlichen Wohngebieten und dem umliegenden Gewerbe auf der anderen Seite. 1,2 Millionen Euro will die Gemeinde dafür ausgeben und stellt sich als Ziel einen Dreh- und Angelpunkt für Martinsrieder, Studenten und Unternehmer vor, der endlich die gewünschte Aufenthaltsqualität schafft und dem Ortsteil eine echte Identität bringt. Das Konzept für diese große Freifläche sieht Grünflächen, einen Spielplatz, Tischtennisplatten, einen Brunnen und Gastronomiebestuhlung vor.
Eine größere Fläche für Veranstaltungen oder Märkte, wie von der FDP gefordert und von vielen Bürgern im Beteiligungsverfahren gewünscht, wird es nicht geben. Dazu sagte Landschaftsarchitekt Nicolai Levin vor dem Gemeinderat: „Ein urbaner Platz ohne entsprechende Frequenz ist etwas sehr Trauriges.“ Die parkähnliche Anlage wirkt dem nun entgegen. Die zwei großen Gebäude sollen bis 2018 fertig sein. Gleichzeitig beginnt die Gemeinde mit den vorbereitenden Arbeiten für die Parkfläche.
Viele weiteren Informationen, Ansichten und Visualisierungen finden sich übrigens auch im Info-Pavillon in der Grünanlage an der Röntgenstraße in Martinsried. Außerdem liegt im Rathaus die Projektzeitung zum Bauvorhaben „Ortsmitte Martinsried“ aus.