Veröffentlicht am 26.07.2024 11:05

Cineasten aus Leidenschaft


Von sb
Noch ist alles Baustelle: am 6. Oktober wird das „Neue Maxim” eröffnet. (Foto: Neues Maxim / Martina Dobrusky)
Noch ist alles Baustelle: am 6. Oktober wird das „Neue Maxim” eröffnet. (Foto: Neues Maxim / Martina Dobrusky)
Noch ist alles Baustelle: am 6. Oktober wird das „Neue Maxim” eröffnet. (Foto: Neues Maxim / Martina Dobrusky)
Noch ist alles Baustelle: am 6. Oktober wird das „Neue Maxim” eröffnet. (Foto: Neues Maxim / Martina Dobrusky)
Noch ist alles Baustelle: am 6. Oktober wird das „Neue Maxim” eröffnet. (Foto: Neues Maxim / Martina Dobrusky)

Aus alt mach neu: die Umbauarbeiten im Maxim-Kino laufen auf Hochtouren. Am 6. Oktober soll Münchens ältestes Kino als „Neues Maxim“ wieder eröffnet werden. „Wir liegen gut im Zeitplan“, erzählt Beate Muschler, die das 104 Jahre alte Programmkino zusammen mit ihrem Mann Bernd Krause sowie Anne Harder und Architektin Regine Stoiber vor dem Aus bewahrt hat. „Wir wollten verhindern, dass noch ein weiteres Traditionskino in München stirbt. Weil wir alle sehr viel Begeisterung für Filme und Kino hegen und uns das Ganze immer schon beschäftigt hat, haben wir beschlossen, dass Maxim zu retten“, sagt sie. „Wir sind Cineasten aus Leidenschaft.“ Lichtspiel GmbH heißt die Firma, die die vier Münchner hierfür gegründet haben. „Es kann nicht sein, dass Neuhausen kein Kino mehr hat.“

Aber natürlich will so ein Schritt auch gründlich überlegt sein. „Dem Ganzen ist selbstverständlich ein längerer Prozess vorausgegangen. Wir haben uns schon einige Zeit mit dem Thema beschäftigt.“ Kino- und Eventmanagerin Anne Harder ist die einzige, die direkt aus der Branche kommt. Sie wird auch die Geschäftsführung der Lichtspiel GmbH übernehmen „Mein Mann hat früher, in seinen Studentenjahren, im AFK, einem Karlsruher Programmkino, Erfahrung gesammelt“, betont Beate Muschler. „Ideologie, Engagement und Begeisterung allein reichen natürlich nicht aus, das ist klar. Selbstverständlich muss so etwas auch wirtschaftlich darstellbar sein.“ Finanziert wird das Projekt „Neues Maxim“ aus privaten und aus Fördergeldern. „Alleine hätte das sicherlich keiner von uns stemmen können. Aber in der Gruppe können wir alle unsere unterschiedlichen Kompetenzen einbringen.“

Das „Neue Maxim“ wird über zwei Kinosäle verfügen – einen im Erdgeschoss mit 80 Plätzen und einen im Untergeschoss mit 30 Plätzen. „Für uns war ein zweiter Saal sehr wichtig, weil wir uns so programmatisch besser aufstellen können“, erklärt Beate Muschler. Technisch werden die beiden Sälen auf dem neuesten Stand sein und digitalisiert. Und neben den Leinwänden sind auch schon die Kinosessel bestellt. „Die Sessel sind sogar schon da und eingelagert“, sagt Beate Muschler. „Sie sind wirklich sehr schön. Alles wird gemütlich werden.“

„Arthouse meets Stadtteil“

Der Schwerpunkt des Betreiberquartetts liegt auf Arthouse-Filmen. „Unser Slogan lautet: Arthouse meets Stadtteil. Wir planen aber auch ein Kinderprogramm, Dokumentarfilme und möchten gerne mit den Schulen im Viertel kooperieren. Und natürlich würden wir gerne auch wieder Heimat des DOK.festes München werden.“ In der vergangenen Woche wurde zudem ein Förderverein gegründet. „Wir erhoffen uns hiervon auch inhaltliche Impulse“, verrät Beate Muschler. „Aber natürlich wollen wir über den Förderverein auch verschiedene Reihen finanzieren.“ 60 Euro beträgt der jährliche Beitrag. „Jedes Mitglied kann sich inhaltlich einbringen und innerhalb des Vereins projektbezogen arbeiten.“

Das Kino wird sich nicht nur im Inneren verändern. „Die Fensterbögen, die bisher zugemauert waren, werden mit Glas versehen. So kommt Tageslicht hinein. Deshalb ist der Saal auch tagsüber nutzbar. Bevor er sich dann am Abend in einen Kinosaal verwandelt“, erklärt Beate Muschler. Sowohl im Erd- als auch im Untergeschoss wird es einen Barbereich geben. „Die Besucher können dann in Ruhe ankommen und zum Beispiel ein Glas Wein trinken, bevor sie in den Saal gehen.“ Das Maxim Kino zu retten, sei definitiv ein Versuch wert, meint Beate Muschler. „Natürlich wird es nicht einfach, aber dieses spezielle Kino ist den Aufwand und die Mühe wert.“

Unterstützung vom Bezirksausschuss

Und auch der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) ist von den Plänen für das „Neue Maxim“ angetan. „Wir sind begeistert darüber, dass das Kino erhalten bleibt“, betont Anna Hanusch, die Vorsitzende des Gremiums. Und ihre Stadtratskollegin Kristina Frank ergänzt: „Soweit ich weiß, haben wir in der BA-Kasse noch eine Spende extra für Stühle übrig, die noch nicht abgerufen wurde“, sagt die CSU-Fraktionssprecherin im BA 9. „Das müsste ein vierstelliger Betrag sein.“ BA-Schatzmeister Wolfgang Schwirz werde das Ganze nun prüfen.

north