Der Haderner Geschichtsverein e.V. lädt am Mittwoch, 29. Juni, im Zuge der Stadtteilwoche Hadern zum Vortrag „Leben und Leiden einer Haderner Jüdin in Theresienstadt” ins Stadtteilkulturzentrum „Guardini90” an der Guardinistraße 90 ein; Beginn ist um 19 Uhr. Referentin Ursula Saabel ist ehemalige Lehrerin; über 20 Jahre war sie an der Guardini-Schule in Hadern tätig.
Ein Schulprojekt hat Saabel zu ihrem Vortragsthema geführt: Ihre Schüler hatten die Aufgabe bekommen, sich anlässlich eines Jubiläums mit der Geschichte Großhaderns vertraut zu machen. Die Lehrerin und ihre Klasse entschieden sich, die Zeit des Nationalsozialismus im Viertel zu beleuchten – im Stadtarchiv fanden sie Belege zur Deportation Haderner Juden im Dritten Reich. Eine Ausstellung zum Thema entstand; mit Hilfe des Geschichtsvereins Hadern konnten Fotos und Dokumente zusammengetragen werden. Die Sammlung wurde in der Haderner Stadtbibliothek ausgestellt.
Bei einem Besuch in der Bücherei traf Saabel auf einen Herrn, der auf einem der Ausstellungsfotos tatsächlich die Kennkarte seiner Großmutter erkannt hatte. Die Pädagogin versprach dem Mann, sich nach ihrer Pensionierung auf die Suche zu machen und den weiteren Weg seiner Oma nachzuverfolgen. Saabel hat Wort gehalten; sie konnte die Stationen des Leidensweges der Großmutter von Hadern, über Berg am Laim bis nach Theresienstadt nachvollziehen; ihre Rechercheergebnisse fasst sie in dem Vortrag zusammen; ein Buch zu ihrer Suche ist ebenso geplant.