Im Kleingartenverein SW 52 ist der Frühling schon längst angekommen. Es sprießt und blüht, gedeiht und duftet. „Als Frühlingsbote blüht sehr früh die gelbe Forsythie und vertreibt den grauen Winter. Begleitet von zahllosen Primeln in rosa, gelb und weiß. Im Moment blühen gerade Birne und Zwetschge in voller Pracht. Und viele Zwiebelblumen, wie zum Beispiel Hyazinthen, Tulpen, etc. Die Knospen vom Wein und Apfel, Pfirsich und Kirschen entfalten sich ebenfalls. Durch die Sonne und den gelegentlichen Regen explodiert im Moment alles“, schwärmt Michael Mayer, Vorsitzender des Kleingartenvereins SW 52. In den 45 Gärten der Anlage wird jedoch derzeit auch eifrig gepflanzt, denn im April und Mai ist die Hauptpflanzzeit für die meisten Obst- und Gemüsesorten. Der Leitspruch der Gartler: „Leg’ die Kartoffel im April und sie kommt wann sie will. Leg’ sie im Mai und sie kommt glei.“ Doch nicht nur Blumen, Obst und Gemüse werden in den Gärten gehegt und gepflegt: „In das Vogelhäuschen an meiner Laube hat sich eine Blaumeise zum Brüten einquartiert. Sobald man den Garten betritt, wird man energisch darauf hingewiesen das Futterröhrchen wieder zu füllen“, erklärt Michael Mayer. Im Garten von Susanne Damm hingegen summt und brummt es.
Susanne Damm ist die „Bienendame“ des Kleingartenvereins und züchtet hier ihre eigenen Bienen. „Im Frühjahr und Sommer kann Honig entnommen werden, da die Bienen einen Überschuss in den Waben einlagern“, erklärt die Bienenzüchterin. Susanne Damm erntet aber nur im Sommer. Je nach Wetter und Bienenvolk seien das immerhin zehn bis zwanzig Kilogramm Honig. „Als Entschädigung füttere ich das Bienenvolk dann mit einigen Litern Zuckerwasser.“ Die Belohnung freilich haben sich die Bienen dann auch redlich verdient. Immerhin müssen die fleißigen Tierchen etliche Flugstunden absolvieren, bis der wertvolle Honig geerntet werden kann. „Für 500 Gramm Honig sind 50.000 Bienenflüge notwendig. Wenn man annimmt, dass ein Flug etwa mit einer Flugleistung von zwei Kilometern einhergeht, so ergibt sich pro Honigglas von 500 Gramm eine Flugleistung von 100.000 Kilometern. Also fliegen die Bienen streckenmäßig für ein Glas Honig zweieinhalb Mal um die Erde“, weiß Susanne Damm. Während die Bienen bereits emsig am Werk sind, warten einige Pflanzen-Setzlinge noch darauf, endlich emporschießen zu dürfen.
„Derzeit schlummern in den Gewächshäusern noch die vorgezogenen, kälteempfindlichen Setzlinge von Tomaten, Zucchini, Gurken, Paprika, Kürbis und Blumen aller Art“, erklärt Michael Mayer. Salat, Kohlrabi und Kartoffeln sind aber jetzt schon im Freien angebaut. Lediglich eine Folie als Frostschutz für die noch kalten Nächte empfiehlt Gartler Michael Mayer. „Wer sicher gehen will, pflanzt frostempfindliche Pflanzen wie zum Beispiel Gurke oder Tomate erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie. Salat ist raffiniert: Er keimt am liebsten bei kühlen Temperaturen bis 12 Grad Celsius, verträgt aber keinen längeren Frost unter 0 Grad. Also am Besten in der Zeit der kühlen Nächte ins Gewächshaus setzen und abends die Türen zu halten.“
Mit ihren 45 Gärten, die sich zwischen Sigl- und Walter-Scott-Straße erstrecken, ist die Kleingartenanlage in der Wilhelm-Riehl-Straße 50 im Vergleich zu anderen relativ klein. An Vielfalt mangelt es hier jedoch nicht. Und auch die Gärtner sind ein buntes Völkchen: 88 Jahre alt wird der älteste Gärtner. Seit April gehört eine junge Familie zu den Neupächtern im Verein. Ihre einjährigen Zwillinge zählen nun zu den jüngsten Gärtnern in der Wilhelm-Riehl-Straße. Die Gärten, in denen jeder nach seinem Geschmack Obst- und Gemüse anbauen kann, sind heißer begehrt denn je. „Die Wartezeit kann gut drei Jahre dauern, eventuell sogar noch länger“, meint Vorsitzender Michael Mayer. Einen Einblick in die prächtige Laimer Gartenwelt sowie weitere Informationen zum Kleingartenverein SW 52 gibt es unter http://sw52-muenchen.beepworld.de/index.htm im Internet.