Auf zwölf bewegte und bewegende Jahre blickt der Club Weißblauer Bumerang bereits zurück. So lange ist es schon her, dass ein kleiner engagierter Kreis um das Ehepaar Luise und Erwin Ritthaler den Entschluss gefasst hat, sich unbürokratisch und absolut transparent für sozial schwache Kinder in und um München einzusetzen. In diesem Zeitraum wurde bereits viel erreicht: Über 70.000 Euro aus Spenden- und Benefizaktionen flossen seitdem an verschiedene Organisationen und Projekte. An die Partner überreicht werden die über das Jahr gesammelten Spendensummen stets bei der Jahresfeier. Heuer fand diese am vergangenen Samstag statt.
Sonnenschein begleitete die Veranstaltung im großzügigen Biergarten des Weyprechthofs, ein großer Tisch mit tollen Tombola-Preisen verführte die Gäste zu weiteren Spenden für sozial Schwächere. Bei der Übergabe der Gelder wurde nochmals deutlich, wie aktiv der Club im letzten Jahr gewesen war: Benefizveranstaltungen wie Schafkopf- und Dartturniere, künstlerische Ostereier-Aktionen sowie großzügige Sponsoren ermöglichten eine Summe von rund 5.000 Euro, die an das Kindertanzprojekt Freudentanz, die Freizeitstätte LOK Freimann, Kids in emotion e.V., den Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen und die Jugendabteilung des FC Wacker München verteilt wurden. In bar, versteht sich, denn Vereinsmeierei und ein Spendenkonto gibt es beim Bumerang nicht.
Wie aber wird Geld gespendet, wenn der Weißblaue Bumerang gar kein Spendenkonto hat? Ganz einfach: „Das Geld bleibt bis zur Jahresfeier beim Sponsor und wird von diesem bei der Jahresfeier an die Partnerprojekte des Bumerangs überreicht”, erklärt Ritthaler. „Im Anschluss wird von der jeweiligen Einrichtung natürlich eine Spendenquittung ausgestellt. Und wenn jemand unterm Jahr eine Spende überweisen möchte, stelle ich unsere Partner und ihre Arbeit vor und gebe gerne die Kontakt- und Kontodaten weiter.”
Ein großes Credo hat der Club, wenn es um seine Partner geht: „Wer Geld vom Bumerang möchte, hat bei unserer Jahresfeier anwesend zu sein.” Im Umkehrschluss heißt das: Wer nicht kommt, bekommt auch nichts. Der Grund hierfür ist einfach: „Wir alle vom Weißblauen Bumerang möchten unsere Partner aus den verschiedenen Vereinen und Organisationen persönlich kennenlernen. Sie sollen uns von ihrer Einrichtung erzählen, darlegen, wofür sie die Spendengelder verwenden möchten und unseren Mitwirkenden die Möglichkeit geben, ihnen Fragen zu stellen. Alles muss absolut durchsichtig sein und wir müssen uns sicher sein können, das jeder Cent nur für die Kinder verwendet wird.” An diese Prämisse hielten und halten sich alle. Neue Partner - wie heuer der FC Wacker München und die Hilfsgemeinschaft Bayerischer Artisten - werden unmissverständlich darauf hingewiesen, dass beim Bumerang „alles nur für die Kinder ist. Jeder einzelne Cent. Das ist für uns so selbstverständlich wie die Tatsache, dass bei uns politische Einstellungen, Herkunft und Religion keinerlei Rolle spielen”, betonte Ritthaler.
Als Dankeschön an alle Unterstützer trat die Gruppe Freudentanz unter der Leitung von Eva-Maria Weigert auf und sorgte mit artistischen Tanzeinlagen für erstklassige Unterhaltung bei den Gästen. Die politischen Ehrengäste Johannes Singhammer und Diana Stachowitz mussten die Veranstaltung leider kurzfristig absagen, ihre Grußworte wurden jedoch würdig von den Freudentanz-Kindern Joshua und Precious verlesen. „Das ist so schön, es rührt mich zu Tränen. Ich bin so ungemein stolz auf die Kinder!”, gestand Erwin Ritthaler mit einem breiten Grinsen. „Ich bewundere jeden Tag von ganzem Herzen die Fortschritte, welche die Flüchtlingskinder beim Lesen, Schreiben und Deutschlernen unter den schwierigen Voraussetzungen in den Gemeinschaftsunterkünften machen.”