Karlsfeld braucht einen Burschenverein – das steht vor vier Jahren für einige junge Mannsbilder aus der Gemeinde fest. 2011 schließen sich die 14 Gründungsmitglieder, allen voran Christian Sedlmair als erster Vorsitzender und Andreas Klein als sein Stellvertreter, zum Burschenverein Karlsfeld e.V. zusammen – und beleben mit ihrer Teilnahme am öffentlichen Leben seither ihre Heimatgemeinde. Inzwischen haben sich die Burschen auf fast 44 mehr als verdreifacht und sind aus dem Vereinsleben kaum mehr wegzudenken. Bei der Jahreshauptversammlung Ende März wählten die anwesenden Mitglieder nun erstmals die Vorstandschaft neu.
Never change a winning team – das gilt nicht nur im Sport. Und so wählten die Burschen Christian Sedlmair und dessen Stellvertreter Andreas Klein auch für die kommende Amtszeit an die Spitze des Vereins. Zum neuen dritten Vorstand wurde Thomas Maier ernannt. Auf den Positionen der beiden Schriftführer bleiben wie zuvor Franz Wucherer und Julian Kanitz. Neu gewählt wurden die beiden Kassiere. 1. Kassier ist nun Daniel Schuardt, Tobias Stadler fungiert als sein Stellvertreter. Die ausscheidenden Vorstandschaftsmitglieder sind Robin Drummer, Thomas Klein und Andreas Englberger. Die drei treten aus ganz unterschiedlichen Gründen aus der vorderen Riege zurück. An die Ehe hat der Verein aber bisher noch keinen seiner Burschen verloren. Denn mit einer Hochzeit, so verlangt es die Tradition, ist auch mit dem Burschen-Dasein Schluss.
Darüber mussten sich die Junggesellen bei der Jahreshauptversammlung jedoch keine Gedanken machen. Stattdessen blickte der Vorstand auf ein ereignisreiches Jahr 2014 zurück. Neben der Teilnahme an gemeindlichen Veranstaltungen wie dem Siedlerfest, dem Maibaumfest und der Aktion Sauberes Karlsfeld, stellten die Burschen im letzten Jahr auch selbst einige Events auf die Beine. Dass es den Jungs dabei nicht alleine ums Feiern geht, zeigt das Engagement der Burschen für soziale Belange. Für die Aktionen des Blutspendedienstes München ruft der Verein seine Mitglieder regelmäßig zur Teilnahme auf. Zudem warb der Vorstand für die Registrierung zur Knochenmarkspende für die leukämiekranke Lisa im letzten Herbst. In Zeiten der sozialen Medien nehmen die Burschen damit eine wichtige Rolle bei der Bekanntmachung sozialer Projekte ein. Und setzen sich gleichzeitig über das Klischee der feierwilden Junggesellen hinweg.
Freilich darf aber auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Denn zu einem Burschenverein gehört eben auch, gemeinsam Ausflüge zu unternehmen und das Leben in der Heimatgemeinde mit Freude und Gaudi mitzugestalten. Ganz besonders freut sich der stellvertretende Vorstand Andreas Klein alljährlich auf die Teilnahme seiner Burschen am Siedlerfestumzug. „Das zaubert einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und macht einen als Bursche und Karlsfelder stolz, wenn wir in der Gruppe mit unserem Wagen ankommen.“ 2014 organisierte der Verein zudem schon zum zweiten Mal das traditionelle Fischerstechen am Karlsfelder See, das auch heuer fortgeführt werden soll und am 4. Juli stattfinden wird. „Wir haben uns schon einige neue Ideen einfallen lassen und wollen das Konzept weiter verbessern“, verrät Klein.
Ohnehin mangelt es den jungen Mannsbildern nicht an kreativen Einfällen, um ein bisschen Schwung nach Karlsfeld zu bringen. Und so plant die Vorstandschaft bei ihren regelmäßigen Stammtischtreffen schon jetzt den Veranstaltungskalender 2016. Dann, so hofft der Vorstand, soll es unter anderem ein Gründungsfest zum fünfjährigen Jubiläum geben; auch ein Fußballcup steht weit oben auf der Wunschliste. Ausruhen, erklärt Andreas Klein, kommt für seine Burschen also nicht in Frage: „Ich persönlich bin sehr zufrieden mit dem, was wir in den vier Jahren schon alles erreicht haben und welchen Ruf wir uns erarbeitet haben. Aber ich möchte noch viel mehr erreichen – und damit ein fester Bestandteil der Gemeinde und bei allen Karlsfeldern werden.“