Ausflüge auf den Bauernhof, ein Besuch im Zoo, Musikunterricht und Englischkurse – das Kinderhaus St. Josef an der Schützenstraße bietet seinen Schützlingen das ganze Jahr über ein buntes Unterhaltungsprogramm. Doch nicht alle Eltern können die Kosten für die Unternehmungen selbst stemmen. Vor zwei Jahren gründete sich deshalb ein Verein zur Förderung des Kinderhauses St. Josef. Frei nach dem Motto: „Wir machen Kleine groß“ sammelt der Förderverein seither Gelder und unterstützt Projekte und Aktionen der Kindergarten- und Hortkinder.
Das Kinderhaus St. Josef ist Karlsfelds größte Kinderbetreuungseinrichtung unter einer Leitung. Knapp 200 Kinder verbringen in zwei Kindergarten- und fünf Hortgruppen hier ihre Vor- und Nachmittage. Das Geld für neue Anschaffungen oder für die Unterstützung bedürftiger Familien ist wie in vielen sozialen Einrichtungen knapp.
Vor gut zwei Jahren kam dem Familienvater Andreas Strobl dann eine Idee. Seine Tochter geht in den Kindergarten St. Josef. Um die Einrichtung finanziell zu unterstützen, organisiert er gemeinsam mit anderen Eltern einen Basar. Der Erlös kommt dem Kinderhaus zu Gute. „Wir haben mit dem Basar angefangen und dann kamen immer mehr Ideen, wie man den Kindern Gutes tun kann“, erzählt er. Der Förderverein des Kinderhauses St. Josef war geboren.
Zwar kann Andreas Strobl die Ausflüge seiner Tochter selbst bezahlen, doch er weiß, dass die zusätzlichen Kosten für viele Eltern einen finanziellen Kraftakt bedeuten. Am 24. Mai 2012 gründet er deshalb zusammen mit 15 weiteren Engagierten, den Förderverein Kinderhaus St. Josef e.V. Nachdem die ersten Hürden genommen waren, wie etwa die Eintragung in das Vereinsregister und die Einrichtung eines Sparkassenkontos, konnte die Arbeit der eifrigen Vereinsmitglieder beginnen. Heute zählt der Förderverein 53 Mitglieder, darunter Eltern, Omas und Opas sowie Freunde und Mitarbeiter des Kinderhauses.
Seit der Gründung führte der Förderverein unter der Leitung Andreas Strobls zahlreiche erfolgreiche Projekte zur Unterstützung der Kindergarten- und Hortkinder durch. Der Verein bietet sowohl Gesamtförderungen, also Projekte von denen alle Kinder profitieren, als auch individuelle Unterstützung für bedürftige Familien. Jüngst finanzierte der gemeinnützige Verein einen Ausflug der Vorschulkinder auf den Ponyhof. „Der Förderverein übernahm die Buskosten für alle Kinder und bei sozialen Härtefällen auch die Übernachtungskosten“, erklärt Andreas Strobl.
Der Reitausflug ist jedoch nur eines von vielen Projekten, die der Förderverein in seiner bisherigen Schaffenszeit auf die Beine stellte. In den vergangenen zwei Jahren bezuschusste der Verein zahlreiche Ausflugsfahrten, einen Erste-Hilfe-Kurs sowie Musikstunden und finanzierte die Anschaffung von Lern- und Arbeitsmaterialien. „Wir würden gerne noch viel mehr tun, aber uns fehlt das Geld“, so Strobl.
Denn der Förderverein finanziert sich in erster Linie aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vereinsvorstand Strobl spendet selbst regelmäßig für den Verein und stellte Anfang des Jahres sogar seinen Bauernhof für eine Zumba-Party zugunsten des Fördervereins bereit. Für ihn eine Selbstverständlichkeit: „Uns geht es gut und es soll auch anderen gut gehen“, sagt er.
Als nächstes will der Förderverein den Hortkindern einen Herzenswunsch erfüllen, erklärt Strobl: „Die Hortkinder schauen immer so begeistert zum Bauhaus der Kindergartenkinder rüber.“ Der Hort soll deshalb bald ein eigenes Baumhaus zum Klettern und Spielen bekommen. Strobl hofft nun auf Spender und Sponsoren. Denn bisher sind noch nicht genügend Spenden eingegangen, um das Spielparadies in hohen Lüften zu finanzieren.