Durchschnittlich 260 Neuanmeldungen pro Jahr bringen das Ludwigsgymnasium und das Erasmus-Grasser-Gymnasium schon jetzt an die Grenzen ihrer räumlichen Kapazitäten. Die Schulleiter behelfen sich durch Improvisation, müssen dabei aber häufig unbefriedigende Kompromisse eingehen. Und auch das Studienseminar Albertinum ist mit derzeit 210 Kindern und Jugendlichen in den Bereichen offene Ganztagsschule und Hort voll ausgelastet.
Zudem lässt der aktuelle Demografie-Bericht erwarten, dass die Zahl der Schüler am Westpark weiter steigt. Denn die zahlreichen Neubaugebiete im Münchner Westen werden die Situation weiter verschärften.
Der zeitgemäße Auftrag zur Inklusion behinderter Kinder sowie der gesellschaftlich notwendige Ausbau der Ganztagsangebote sei mit den momentan verfügbaren Räumen nicht zu realisieren, betonen die Schulleiter. Und die dringend notwendigen und von der Landeshauptstadt bereits geplanten Sanierungsarbeiten an beiden Gymnasien werden die Situation weiter verschärfen, weil dann für einige Zeit nur noch ein Teil der Klassenzimmer genutzt werden kann.
Hinzu kommt, dass es auch der in unmittelbarer Nähe gelegenen Grundschule an der Gilmstraße und dem Sonderpädagogischen Förderzentrum 3 (München Mitte 3/Am Westpark) an Räumen mangelt, um den in diesen Schularten gesteigerten pädagogischen Anforderungen gerecht werden zu können.
„Den Erfordernissen aller fünf genannten Bildungseinrichtungen kann durch einen Neu- und Erweiterungsbau auf dem Gelände der ehemaligen Gehörlosenschule in optimaler Weise entsprochen werden, weil eine sinnvolle Arrondierung des bestehenden Schulgeländes zwischen der Fürstenrieder Straße und dem Westpark erreicht wird”, betont Peter Granzow.
Granzow, der einst Lehrer am Ludwigsgymnasium war, ist neben Heinz Gramel, der am Ludwigsgymnasium unterrichtet und sein Abitur am benachbarten Erasmus-Grasser-Gymnasium gemacht hat, stellvertretender Vorsitzender des kürzlich neu gegründeten „Förderverein Bildungscampus am Westpark”. Vorstandsvorsitzender ist Dr. Peter Waltl, der viele Jahre lang Elternbeirat am Ludwigsgymnasium war. Initiiert wurde der Förderverein gemeinsam von Vertretern der Elternbeiräte, von Schüler- und Personalvertretungen und den Leitern der naheliegenden Schulen und Bildungseinrichtungen auf Initiative des Staatssekretärs Georg Eisenreich (CSU).
„Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit wollen wir das Projekt ‚Bildungscampus' im Stadtteil Sendling-Westpark unterstützen und voranbringen”, erklärt Peter Granzow die Ziele des Fördervereins, und folgert: „Denn mit dem Neubau kann die steigende Schülerzahl in modernen Lernformen, zeitgemäßen Fachräumen und inklusionsgeeigneten Klassenzimmern unterrichtet werden. Und auch der notwendige Ausbau des Ganztagsangebots und die individuelle Förderung von Schülern mit Migrationshintergrund lassen sich dadurch realisieren.”