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Veröffentlicht am 23.09.2013 12:01

Herausforderer chancenlos


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Draußen: Jerzy Montag (Grüne). (Foto: job)
Draußen: Jerzy Montag (Grüne). (Foto: job)
Draußen: Jerzy Montag (Grüne). (Foto: job)
Draußen: Jerzy Montag (Grüne). (Foto: job)
Draußen: Jerzy Montag (Grüne). (Foto: job)

In allen vier Münchner Wahlkreisen setzten sich bei der Bundestagswahl die CSU-Kandidaten mit einigen Prozent Stimmenzuwachs durch.

Montag scheitert im Süden

Im Münchner Süden (Sendling, Sendling-Westpark, Thalkirchen, Obersendling, Fürstenried, Forstenried, Solln, Hadern, Giesing) errang Peter Gauweiler zum vierten Mal das Direktmandat mit 43,4 % der Erststimmen (2009 38,2 %, 2005 44,0 %). SPD-Herausforderer Christian Vorländer konnte mit 28,5 % sein Ergebnis vom letzten Mal halten (2009 28,4 %). Der Zusammenbruch der Liberalen traf im Süden Randhir Dindoyal , der nur noch 3,0 % holte (2009 hatte die FDP mit Richard Ladewig 11,0 %). Nach drei Legislaturperioden scheiterte Jerzy Montag (Grüne), der 11,4 % bekam (2009 13,3 %). Anders als bisher schaffte er den Einzug ins Parlament nicht über die Landesliste; seine Bundestagszeit ist zu Ende.

Uhl zum fünften Mal gewählt

Im Wahlkreis München West / Mitte (Ludwigs- / Isarvorstadt, Schwanthalerhöhe, Neuhausen-Nymphenburg, Pasing, Aubing, Lochhausen, Allach, Ober- / Untermenzing, Laim) wurde Hans-Peter Uhl (CSU) zum fünften Mal direkt gewählt und errang 42,6 % der Erststimmen (2009 36,8 %). Roland Fischer (SPD) war mit 28,6 % ein Prozent stärker als beim letzten Mal, Dieter Janecek von den Grünen bekam 13.1 %. Janecek war 2005 schon einmal angetreten und hatte damals 7,9 % geholt. Trotz Uhls Sieg wird auch er im Bundestag vertreten sein, da er über die Liste gewählt wurde.

Über die Landesliste wurden desweiteren gewählt: Claudia Tausend (SPD), Beate Walter-Rosenheimer aus Germering (Grüne) und Anton Hofreiter (Grüne).

In Pasing wählten die meisten

Die Wahlbeteiligung war in München mit 71,2 % niedriger als 2009 (73,4 %). Das ist der dritte Rückgang in Folge. Für die Initiative „Ich wähle mit“ ist das ein Grund zu Besorgnis. Sprecher Peter Rösler betont: „Von vier Wahlbürgern geht einer nicht zur Wahl. Ich meine: Wir müssen dieses Thema nicht nur am Wahlabend beklagen. Wir müssen dran bleiben.“ Insbesondere da die gesunkene Wahlbeteiligung gegen den bundesweiten Trend ging. Gerade ein Blick auf die Ergebnisse in den Stadtbezirken zeige, dass noch viel Potenzial zur Steigerung besteht. So liegt der Unterschied zwischen dem stärksten Stadtbezirk Pasing-Obermenzing (75,2 %) und dem schwächsten Milbertshofen-Am Hart bei über 13 Prozentpunkten. Nur in einem Stadtbezirk konnte die Wahlbeteiligung gesteigert werden: Sendling-Westpark (von 71,5 % auf 73,2 %). Die nächsten Abstimmungen stehen schon an: Am 10. November können die Münchner darüber entscheiden, ob sich die Stadt für die Olympischen Winterspiele 2022 bewerben soll. Am 16. März sind Kommunalwahlen in Bayern. Dann folgen die Wahlen zum Europaparlament am 25. Mai.

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