Der Geltendorfer Matthias Rischpler ist als junger Jurist bei der Stadtverwaltung München tätig. Mit Frau und kleinem Kind wohnt er vor den Toren Münchens. „Es geht uns familiär sehr gut. Wir sind gesund und es fehlt uns an nichts.“ Zu seiner Lebenseinstellung gehört es auch, zu helfen, wenn Hilfe nötig ist.
„Durch Bekannte und Freunde bin ich auf eine Aktion zur Knochenmarkspende aufmerksam geworden. Groß überlegen musste ich nicht. Man muss sich nur in die Lage der Kranken versetzen, dann ist es doch selbstverständlich, dass man sich als Spender registrieren lässt.“
Irgendwann folgt der Bescheid, dass sein Blut tatsächlich gebraucht wird. Matthias Rischpler entscheidet sich für die große OP mit Vollnarkose und Punktierung des Beckenkamms. „Das ist zwar ein Mordseingriff, aber es hat mir erstaunlich wenig ausgemacht“, erinnert er sich. Für die zweite Spende für denselben Empfänger rund sechs Monate später lässt er sich Blut abnehmen.
„Ich habe also beide Spendenmethoden kennengelernt. Auch die so genannte Blutwäsche verlief bei mir absolut problemlos.“ Vielleicht, so meint er, liege es an der hervorragenden Betreuung der Gautinger Stiftung Aktion Knochenmarkspende.
„Aufklärung, medizinischer Check-up, OP, Nachsorgung, psychologische Betreuung – alles passierte in Gauting. Das Team dort ist Spitze. Ich habe mich zu jedem Zeitpunkt absolut gut betreut gefühlt.“ Doch ein Wunsch bleibt für Matthias Rischpler offen. Für ihn war die Spende zu anonym. „Durch die OP und die Blutentnahme habe ich so viel von mir gegeben. Nun würde ich gern Kontakt aufnehmen, damit der andere Mensch ein Gesicht bekommt.“
Aber die letzte Spende liegt erst ein halbes Jahr zurück. Nach der gesetzlichen Vorschrift müssen zwei Jahre vergehen, bevor sich Spender und Empfänger begegnen dürfen. Und auch dann passiert die Kontaktaufnahme nur, wenn beide Seiten den ausdrücklichen Wunsch danach haben.
Vor dem Hintergrund des Erlebten fällt es Rischpler nicht schwer, über einen Weihnachtswunsch nachzudenken. „Ganz klar, ich wünsche Gesundheit für meine Familie. Durch die zwei Spenden wurde mir so richtig bewusst, was Gesundheit für ein hohes Gut ist. Neben dieser Wertschätzung verblassen materielle Ansprüche schnell.“