In der Gautinger Traditionsfirma Ernst Krebs Sanitäre Installationen-Heizung GmbH ist gerade die fünfte Generation in die Geschäftsführung eingestiegen. Neben Ernst Krebs sen. und seiner Frau Carmen wacht nun auch ihr ältester Sohn Ernst jun. über die Firmengeschäfte. Mit dem Junior weht wieder ein innovativer Wind. Denn er bringt ein neues Gewerk in die Firma ein.
„Mein Hobby war schon immer die Elektrotechnik“, meint er von sich. Nun hat er mit 24 Jahren den Installateur/Heizungsbauer und zusätzlich den Elektromeister in der Tasche und obendrein sein Betriebswirt-Studium abgeschlossen. „Für unsere Firma ist diese Erweiterung ein Segen“, freut sich Vater Ernst Krebs sen., „jede Firma muss sich weiterentwickeln, nach dem Markt schauen und seinen Kunden Neues bieten.“
Er selbst hatte den Heizungsbauer-Part in die Firma eingebracht, als er 1992 in die Geschäftsführung einstieg. „Auch diese neue Kombination war für die Firma sehr gut.“ Doch schaut man sich die über hundertjährige Geschichte der Firma Krebs an, hatte sie schon immer gern Neues ausprobiert.
„Gegründet wurde die Firma 1903 in Scheyern bei Pfaffenhofen. Der Urgroßvater meines Mannes war ursprünglich Spengler und hatte sich aber schnell auch Geschäftsideen für die ruhigen Wintermonate gesucht und so genannte Wintergeschirre gefertigt“, erzählt Carmen Krebs. Nach Gauting kam die Firma 1910. Der Großvater machte seinen Installationsmeister und erweiterte damit das Handlungsfeld.
Innovativ wurde die Firma wieder in den 70er Jahren. „Damals rückte das Bad mehr in den Mittelpunkt der Familie und wurde sozusagen neuer Aufenthalts- und Wohlfühlort“, so Carmen Krebs. Die Firma reagierte mit der ersten Badausstellung in der Umgebung und entwickelte ihr Ausstellungskonzept beständig weiter. „Als Bürokauffrau bin ich zwar für alles in der Verwaltung zuständig“, so Carmen Krebs. „Aber die Badausstellungen bleiben mein großes Steckenpferd. Da achte ich darauf, dass wir am Puls der Zeit bleiben.“
Fast wichtiger als die Badausstellungen war der Trend zu den Solaranlagen, den die Firma schon 1977 aufgriff. „Das war eine super Sache für uns“, meint Ernst Krebs sen., „denn mit diesem Trend konnten wir unser Know-how auf dem Gebiet sorgfältig aufbauen. Solaranlagen waren und sind ein ganz wichtiger Geschäftszweig für uns.“
„Unsere Branche unterliegt einem ständigen Wandel“, so Krebs sen. weiter. „Wir sind immer bemüht, darauf einzugehen.“ Die Offenheit und Neugier auf Neues liegt der Familie schon von Haus aus im Blut. Das gilt nicht nur fürs Geschäftliche, wie die Ahnenreihe beweist. „Der Großvater meines Mannes war 1936 sogar Olympiasieger im 10.000-Meter-Kajafahren“, so Carmen Krebs. Nach ihm sei die Ernst-Krebs-Straße in Gauting benannt.
Solch ein familiärer und offener „Firmengeist“ kommt gut an bei den Kunden. „Es gibt viele Kunden, die gehören schon seit Jahrzehnten zu unserem Stamm.“ Rein regional verstehe sich die Firma. „In einem Kerngebiet von 30 Kilometern sind wir zu Hause. Das verpflichtet ungemein.“ Auch die Mitarbeiter schätzen das ausgewogene Verhältnis von Tradition und Wandel und bleiben lange dabei.
Die Elektroinstallation als neues Gewerke der Firma läuft bereits prima. „Die Kombination ist super“, bestätigt Krebs sen. „Das Schönste für uns ist, dass wir als Senioren sehen, wie es weitergeht. Es ist doch ungewöhnlich, dass so viele Generation hintereinander immer wieder einsteigen und die Firma nach vorne bringen. Darauf sind wir stolz.“