Der Abend des 24. begann für Bernhard Liebhardt (67) zunächst mit einer Pflichtübung: „Am Weihnachtsabend mussten wir immer zu den Großeltern gehen, das war so Tradition. Aber das war mehr eine Pflicht, die ich machen musste.“ Die eigentliche Weihnachtsfreude entstand danach: „In der Nacht ist dann das Christkind gekommen und hat die Geschenke gebracht.“ Dass die Eltern nachts den Baum schmückten hat Bernhard Liebhardt aber nie mitbekommen. Erst am Weihnachtsmorgen wartete dann die große Überraschung. „Das war sehr spannend. Da bin ich immer sehr früh aufgestanden und habe gesehen, dass es glitzert. Und die Eltern waren noch müde, aber für mich gab es kein Halten mehr“, erinnert sich Bernhard Liebhardt. „Es gab nicht viele Geschenke, nur eins. Das schönste Geschenk, an das ich mich erinnern kann, war ein Metallbaukasten. Da konnte man Autos und Flugzeuge zusammenschrauben. Das war das Höchste und da habe ich darauf geschaut wie auf mein Augenlicht.“ Am Weihnachtsmorgen ging dann die Familie in den Gottesdienst. „Das war für alle Beteiligten glaube ich ein sehr besonderes Erlebnis. Denn die Kirche war dunkel. Nur auf der Empore waren beleuchtete Christbäume, die dann von den Konfirmanden herunter und um den Altar herum getragen wurden. Und dazu wurden Weihnachtslieder gesungen. Diese vielen Lichter – das war das, was mich immer begeistert hat.“