In den vergangenen Jahren wurde des Öfteren von der Sanierung des Pasinger Viktualienmarkts gesprochen. Der inzwischen 116jährige Markt sollte nach Wunsch des Bezirksausschusses 21 (BA) schon zum 100. Geburtstag frisch saniert und generalüberholt gewesen sein. Nach einem Workshop 2013 und Planungsvorstellungen seit 2018 ist dagegen nicht viel passiert. Nun lud der BA erneut die Verantwortlichen der Münchner Markthallen sowie das jetzige Architektenteam in den Unterausschuss Planung ein, um sich über den neuesten Stand zu informieren.
„Wir sind für die vier festen Märkte in München zuständig“, erklärte Birgit Unterhuber, Sprecherin der Münchner Markthallen. Derzeit laufe die Sanierung des Elisabethmarktes in Schwabing. Die Priorität habe sich aufgrund der anderen Baumaßnahmen rund um diesen Markt, besonders aber des Neubaus des Sparkassenhauses ergeben. „Der Pasinger Viktualienmarkt kommt als nächstes dran.“ Die Pasinger müssen also warten bis der Schwabinger Markt fertig ist und die Standlbesitzer aus den Übergangs-Containern in der Arcisstraße in den sanierten Markt zurückgezogen sind.
Das könnte 2024 soweit sein. Mit Umzug, Sanierung und Neueinrichtung könnten weitere zwei bis drei Jahre ins Land gehen. „Die Fertigstellung in Pasing planen wir für 2026/27 ein“, sagte Unterhuber im Unterausschuss. Entgegen der futuristischen Planungen aus dem Jahr 2018 bleibt der neue alte Viktualienmarkt so, wie er ist: ein Vierseithof mit Satteldach. Alle Stände werden abschließbar sein. Die Fläche im Hofinnern bleibt frei. Der historische Brunnen wird etwas mehr zum Eingang versetzt, damit er von der Bäckerstraße sichtbar wird.
Einzig zum Gewölbe konnte die Abordnung einige Neuigkeiten berichten. Dieses befindet sich halb unter dem Markt und halb unter der Bäckerstraße und ist momentan über eine steile Treppe zu erreichen. Auch die Standhöhe entspricht nicht den Normen. „Wir prüfen derzeit die Denkmalfähigkeit“, erklärte Architektin Antonia Wettstein-Louw dem Unterausschuss. Vorstellbar wäre eine barrieregerechte Anbindung und eine Nutzung als Kulturgewölbe. Noch in 2018 meinte übrigens der damalige Architekt Rainer Hofmann von bogevischs büro vor dem BA zum Keller: „Den möchten wir verfüllen, die Fläche ist zu klein und der Eingang zu steil, als dass wir den Keller wirtschaftlich nutzen könnten.“
Zuallererst muss ein Standort für die Übergangscontainer her. „Wir sind am verhandeln“, beruhigte Unterhuber den Unterausschuss. Danach braucht es einen Stadtratsbeschluss und den Bescheid der Denkmalbehörde. „Es dauert schon sehr lange“, kommentierte Maria Osterhuber-Völkl und zeigte sich enttäuscht über die wenigen konkreten Infos.
Die Entwicklungen für einen zeitgemäßen Markt habe man in der Stadt verschlafen, so Osterhuber-Völkl. Nun wünsche sie sich, dass die neuesten Planungen für den Gewölbekeller nicht alle Finanzen aus dem Ruder laufen lassen. Die Marktleute am Viktualienmarkt wurden ebenfalls vom Planungsteam informiert. Sie nahmen die Infos gelassen hin. „Es wird sicherlich schön“, meinte Torsten Allerding vom Eiereck stellvertretend für seine Marktkollegen. „Wichtig ist uns nur, dass wir einen guten Standort für die Interimscontainer haben, damit der Markt auch während der Sanierung weiterleben kann.“