Das Westend gilt seit jeher als ein Viertel mit hohem Migrantenanteil. Wie die verschiedenen Kulturen das Viertel prägen, wird vor allem bei den Kunst- und Kulturtagen deutlich. Dann feiern sich die Stadtteilbewohner selbst mit einem reichen Kunst- und Kulturprogramm und zeigen darin ihre Multikulturalität, aber auch Solidarität, die im Viertel groß geschrieben wird. Acht Wochen lang, vom 15. Juni bis 10. August, wird es Ausstellungen, Lesungen, Tanz- und Gesangsaufführungen sowie viel Live-Musik geben. Insbesondere an den verschiedenen Straßenfesten wird zusammen getanzt, gesunden und gegessen.
Die Kunst- und Kulturtage, die heuer zum zehnten Mal stattfinden, stehen alljährlich unter dem Motto „Westend hat ein Gesicht“. Jedes Jahr wird ein zusätzlicher Leitsatz in den Fokus genommen – in diesem Jahr: „Respekt und Akzeptanz“. „Wir glauben fest daran, dass Kunst und Kultur eine einzigartige Möglichkeit bieten, diese wichtigen Werte zu vermitteln und zu fördern“, heißt es vom Organisationsteam. „Durch unsere Veranstaltungen und Programme möchten wir eine Atmosphäre schaffen, die von Respekt und Akzeptanz für alle geprägt ist.“ Bei den Kunst- und Kulturtagen feiert man Gemeinschaft, zeigt Eigenarten der verschiedenen, im Viertel lebenden Nationalitäten auf und sucht zugleich Gemeinsamkeiten. Das Programm ist dementsprechend vielseitig und reicht von künstlerischen Darbietungen bis hin zu Workshops und Festen.
So können Besucher etwa die Tänzerinnen beim Straßenfest in der Bergmannstraße bewundern, die zu griechischen ebenso wie türkischen Klängen tanzen oder auch den Sängern des Chores „Bulgarische Rose“ lauschen. Andernorts gibt es Theater, Jazz-, Rock- und Popkonzerte, Vorlesen für Kinder und Vorträge für Erwachsene ebenso wie Angebote der Kirchen. Vertreter verschiedener Einrichtungen aus dem Stadtteil haben sich für die Planung der Kunst- und Kulturtage zu einem Organisationsteam zusammengetan. Beteiligt sind das Evangelische Migrationszentrum (Griechisches Haus), der Kulturkeller Westend, der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) sowie das Multikulturelle Jugendzentrum (MKJZ). Am MKJZ werden die Kunst- und Kulturtage traditionell auch mit dem „Fest der Nachbarn“ eröffnet. Und da das MKJZ derzeit in seinem Interimsquartier am Georg-Freundorfer-Platz untergebracht ist, wird das Nachbarschaftsfest heuer kurzerhand dorthin verlegt. Startstuss ist am Samstag, 15. Juni, um 14 Uhr, an der westlichen Seite des Platzes (Sandtnerstraßer).
In den kommenden Sommerwoche erwartet dann u.a. die Stadtbibliothek mit Vorlesen oder Bilderbuchkino für Kinder. Der Kulturkeller bietet indes mit Volks- und Impro-Theater über den Jam-Abend bis hin zu Ausstellung und Rock- oder Swingkonzert mit Tanzkurs vorab eine große Bandbreite an Kulturprogramm. Das Alten- und Servicezentrum (ASZ) Westend, der Gesundheitsladen sowie das Selbsthilfezentrum (SHZ) machen mit verschiedenen Vorträgen bzw. der Einladung zum Spaziergang mit. Ein besonderes Highlight verspricht der Tischtennis-Cup am 29. Juni zu werden – das Turnier hat der Bezirksausschuss (BA) ins Leben gerufen. Zudem findet der Kinder-Kultursommer mit seinem KiKs-Festival (21. bis 23. Juni) am Schneckenplatz statt.
Nachdem der BA und das Kulturreferat die Kunst- und Kulturtage fördern, werden fast alle Veranstaltungen bei freiem Eintritt stattfinden können. Mehr zum Programm und den genauen Terminen der verschiedenen Straßenfeste bietet das Programm, das vielerorts ausliegt.