Gelbe Tonne im Testgebiet Allach-Untermenzing scheint sich zu bewähren


Von Brigitte Bothen
Kunststoffverpackungen werden im Testgebiet seit Februar in die Gelbe Tonne gepackt. Allerdings gehört nicht der ganze 23. Stadtbezirk zum Pilotprojekt.  (Foto: bb)
Kunststoffverpackungen werden im Testgebiet seit Februar in die Gelbe Tonne gepackt. Allerdings gehört nicht der ganze 23. Stadtbezirk zum Pilotprojekt. (Foto: bb)
Kunststoffverpackungen werden im Testgebiet seit Februar in die Gelbe Tonne gepackt. Allerdings gehört nicht der ganze 23. Stadtbezirk zum Pilotprojekt. (Foto: bb)
Kunststoffverpackungen werden im Testgebiet seit Februar in die Gelbe Tonne gepackt. Allerdings gehört nicht der ganze 23. Stadtbezirk zum Pilotprojekt. (Foto: bb)
Kunststoffverpackungen werden im Testgebiet seit Februar in die Gelbe Tonne gepackt. Allerdings gehört nicht der ganze 23. Stadtbezirk zum Pilotprojekt. (Foto: bb)

„Die Mengen sprechen für sich.” Die gelbe Tonne sei für ihn „schon jetzt ein Erfolg” in Allach-Untermenzing, erklärte Klaus Thielmann. Der Koordinator der Firma Remondis war gemeinsam mit Margit Sautter und Christian Haas vom Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) in die Aprilsitzung des Bezirksausschusses (BA) gekommen, um das Stadtteilgremium über die Entwicklung im Testgebiet zu informieren.

Ein Teil des 23. Stadtbezirks ist eines der fünf Gebiete in der Stadt München, in denen der Pilotversuch für Gelbe Tonne, Gelber Sack oder Wertstofftonne läuft. Ziel ist es, die Durchführbarkeit eines Holsystems für Verpackungsabfälle zu untersuchen und das beste Erfassungssystem für München zu finden.

Sammelmenge hat sich verdoppelt

Im Januar waren die Gelben Tonnen in Allach-Untermenzing angeliefert worden. Seit Februar wandern Kunststoffverpackungen nun direkt daheim in die Tonne und müssen nicht mehr zu einer Wertstoffinsel gebracht werden. Gleichzeitig wurden in den Testgebieten die entsprechenden Verpackungscontainer entfernt und nur die Glascontainer stehen gelassen.

Klaus Thielmann hatte die Zahlen für das vergangene Monat mitgebracht. Während im Testgebiet vor der Einführung der Gelben Tonne nur etwa 5,4 Kilogramm Verpackungen pro Einwohner in die entsprechenden Container geworfen wurden, waren es im März bereits rund 13,55 Kilogramm, die nicht im Hausmüll landeten. Es sei positiv, dass sich die Sammelmenge verdoppelt habe, betonte Thielmann. „Das System ist schnell und unkompliziert angenommen worden.” Dennoch sei München noch ein Schlusslicht. In anderen Regionen würden 27 bis 33 Kilogramm pro Einwohner gesammelt.

Keine größeren Probleme mehr

Die Anfangsschwierigkeiten sind laut Margit Sautter vom AWM inzwischen ebenfalls gemeistert. Zu Beginn habe es mitunter Ablehnung gegeben oder es habe geheißen, dass zu wenig Platz sei, um die Tonne aufzustellen. Eine Lösung dafür sei zum Beispiel eine Nachbarschaftstonne für mehrere Anwohner. „Wir haben alles aufgenommen, was an Problemen aufgetreten ist”, bekräftigte sie. „Wir haben das Gefühl, dass es keine größeren Probleme mehr gibt.”

Auch an den Wertstoffinseln, wo trotz fehlender Verpackungscontainer anfänglich immer wieder Plasikmüll abgestellt wurde, konnte Sautter Entwarnung geben. „Wir kontrollieren das”, sagte sie. In der vorangegangenen Woche sei diesbzüglich alles in Ordnung gewesen. An den Containerstandorten sei eher Sperrmüll aufgefallen.

Was den vierwöchigen Abholrhythmus der Gelben Tonne anbelangt, so sind darüber weder der AWM noch Remondis begeistert. Das Duale System habe das so festgelegt, erklärte die AWM-Mitarbeiterin. Auch dass kein Fullservice für kleine Tonnen angeboten wurde - man muss sie bis zur Straße vorschieben - bedauert sie. Wenn ein Sammelsystem nach der Testphase zum Einsatz komme, werde neu verhandelt.

Inzwischen wird es mehrere Untersuchungen und Sortieranalysen geben. Der Restmüll wurde bereits vor Beginn des Tests in den jeweiligen Gebieten untersucht. Welches und ob ein System zu Einsatz kommt, muss der Stadtrat schon nächstes Jahr im Sommer entscheiden. 2026 würde dann die Ausschreibung für den 1. Januar 2027 erfolgen.

Erläuterung

Der Münchner Stadtrat hat im Dezember 2022 die Durchführung eines Pilotversuchs mit verschiedenen Holsystemen für gebrauchte Verkaufsverpackungen beschlossen.
Die Details zum Pilotversuch wurden zwischen dem Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) und dem zuständigen dualen System verhandelt. Die dualen Systeme sind seit den 1990er Jahren für die haushaltsnahe Sammlung und Entsorgung von Verpackungen verantwortlich. Sie sind zuständig für die Gelben Systeme.
Die dualen Systeme waren nur bereit, die 1.100 Liter-GelbeTonnen 2-wöchentlich zu leeren. Für die kleineren 120 bzw. 240 Liter-Tonnen haben die dualen Systeme nur einen 4-wöchentlichen Turnus zugelassen. Der AWM hätte gerne eine häufigere Leerung ermöglicht. Da sämtliche Kosten für die Erfassung von Leichtverpackungen von den dualen Systemen getragen werden, hat der AWM keinen Spielraum. Der AWM hätte sich einen besseren Kundenservice gewünscht.
Die dualen Systeme haben die abgestimmten Erfassungssysteme für den Pilotversuch ausgeschrieben. Die Firmen Remondis und Wittmann konnten die Ausschreibung für sich entscheiden.
Falls eine 4-wöchentliche Leerung der „kleinen” Gelben Tonne nicht ausreicht, kann – kostenfrei - auf eine 1.100 Liter-Tonne oder mehrere kleine Gelbe Tonnen ausgewichen werden. Diese sind (im Allacher Fall - Anm. d.Red) bei Remondis zu bestellen bzw. zu tauschen.

Kathrin Stanner-Junghans
Pressespecherin AWM

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