Die Bayerische Schlösserverwaltung bietet am Sonntag, 14. April, um 14 Uhr eine spannende Themenführung mit Kunsthistorikerin Dr. Ina Müller in der Residenz München an. Unter dem Titel „Das Cuvilliés-Theater. Raumkunst des Rokokos” erfahren die Teilnehmer allerhand Wissenswertes über das Meisterwerk der Theaterarchitektur des 18. Jahrhunderts und seine ungewöhnliche Geschichte. Treffpunkt ist an der Kasse des Theaters, Residenzstraße 1. Die Führung dauert etwa 90 Minuten und kostet 3 Euro pro Person zuzüglich der Eintrittskarte „Cuvilliés-Theater” zu 5 Euro. Tickets sind an der Museumskasse erhältlich; Reservierungen leider nicht möglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen beschränkt.
Das Theater, das heute den Namen seines Architekten, François Cuvilliés des Älteren, trägt, ist das Zuschauerhaus des ursprünglichen, 1751-1755 im Auftrag des bayerischen Kurfürsten Max III. Joseph errichteten „Neuen Opera Haußes” des Hofes. Das Theater wurde in unmittelbarer Nachbarschaft der Residenz erbaut. Es erlebte zahlreiche prunkvolle Inszenierungen von Barockopern, unter anderem 1781 die Uraufführung von Mozarts „Idomeneo”.
Am 18. März 1944 wurde das Theatergebäude zerstört. An seiner Stelle entstand 1948 bis 1951 zwischen dem Königsbau der Residenz und dem Nationaltheater am Max-Joseph-Platz das Neue Residenztheater. Von Cuvilliés' Theater blieben nur die in Holz geschnitzten, farbig gefassten Rangeinbauten des Zuschauerraumes erhalten, da sie 1943 ausgelagert worden waren. 1956 wurden sie der Bayerischen Schlösserverwaltung übergeben und bis 1958 nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten in den sogenannten Apothekenstock der Residenz eingebaut. Als „Cuvilliés-Theater” ist das Alte Residenztheater – in neuen Mauern – heute vom Brunnenhof der Residenz aus zugänglich. Der heute wieder erlebbare, weiß-rot-goldene Theaterraum aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit seinem überbordenden figürlichen und ornamentalen Dekor im „style rocaille” stellt nicht nur ein Hauptwerk des kurbayerischen Rokoko, sondern auch ein einzigartiges Gesamtkunstwerk von europäischem Rang dar.