In Obermenzing wird in den kommenden Jahren viel passieren. Dazu sprach Frieder Vogelsgesang, Vorsitzender des Bezirksausschusses 21 (BA), in der Obermenzinger Bürgerversammlung und zählte die Projekte auf.
Zunächst ging er auf die Containerlandschaft ein, die im Durchblickpark als Entlastung während der Schulsanierung aufgestellt wurden. „Die Standzeit haben wir bis 2024 verlängert und sollen auch weiterhin an diesem Ort verbleiben“, so Vogelsgesang. Grund dafür ist, dass die Container von Hort und Mittagsbetreuung genutzt werden. „Das geplante Haus für Kinder an der Pippinger Straße 196, das übrigens das alte Obermenzinger Rathaus ist, wird noch umgebaut. Wir brauchen die Container auch weiterhin als Überbrückung.“
Zur Klärung der Übergangsnutzung wird der BA einen Ortstermin mit der Stadtverwaltung nutzen, auch um eventuelle Sanierungsarbeiten an den inzwischen in die Jahre gekommenen Container zu klären. „Zum Sachstand fürs Neubaugebiet am Dreilingsweg lässt sich nicht viel Neues sagen“, so Vogelsgesang weiter. „Hier will die Bayerische Hausbau GmbH 950 Wohnungen für 2.300 Menschen bauen. Die Planungen laufen. Wir warten jetzt auf ein Verkehrskonzept.“
Als nächstes, gewaltiges Projekt nannte Vogelsgesang die Bebauung des Erdbeerfelds. „Unstrittig ist, dass das Schulzentrum Allach erweitert werden muss. Und unstrittig ist, dass wir einen neuen Feuerwehrstandort brauchen.“ Für letzteres habe die Stadt soeben ein Grundstück für acht Millionen Euro am Pasinger Heuweg gekauft. „Das finden wir gut. Damit wird Druck vom Erdbeerfeld genommen“, so Vogelsgesang.
Mit 33 Anträgen zeigten die Bürger sehr viel Engagement für ihr Stadtviertel. Zum Großteil ging es dabei um Verkehrsfragen, Nachverdichtungen und um Umweltthemen. Das „Entwicklungsgebiet Dreilingsweg“ kam nicht gut weg. „Hier wird extrem viel Grün vernichtet und ungebremster Zuzug ohne Lebensqualität gestattet“, meinte ein Bürger und forderte mehr Dachbegrünung, zum Beispiel auch auf der Metro.
In Kritik stand auch die Verdistraße, in der stehender Verkehr, Lärm und Dreck vorherrschen. „Die Verdistraße ist eine Katastrophe“, meinte eine Bürgerin. „Schaut euch doch an, wie dicht die Bauten an die Bebauungslinie gebaut werden.“ Hierfür forderte sie mehr öffentliche Bäume, was die Bürgerversammlung mit Applaus quittierte.
Ebenfalls im Fokus der Bürgeranträge stand das neue Wohngebiet an der Paul-Gerhardt-Allee. „Wo ist die Aufenthaltsqualität“, fragte Johannes Paula von der IG Offenbach-/Meyerbachstraße. „Das ist ein autogerechtes Viertel geworden. Hier fehlt es an Läden.“ Das sollte man in der „Bastel-Baustelle“ endlich berücksichtigen, so Paula.
Genau wie in der Pasinger Bürgerversammlung machten Einwohner des Neubaugebiets auf die fehlenden ÖPNV-Anbindungen aufmerksam und forderten den S-Bahn-Halt an der Berduxstraße, einen Zehn-Minuten-Takt für den Bus und eine Fußgänger- und Radbrücke über die Gleise in Richtung Landsberger Straße. Einstimmig befürwortete die Bürgerversammlung diese Forderungen.