Veröffentlicht am 31.03.2008 00:00

„Lohnende Investition”


Von BB

Er habe eine fast historische Bedeutung, erklärte Gudrun Gmach und meinte damit den neuen S-Bahnhaltepunkt „Hirschgarten”, für den seit Montag die Bauarbeiten laufen. Die Ministerialrätin aus dem bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, die wie zahlreiche andere Gäste zur Feier des Baustarts gekommen war, betonte in ihrem Grußwort die Tatsache, dass die geplante S-Bahnstation die erste seit der Inbetriebnahme des S-Bahnnetzes 1972 ist, die auf der Stammstrecke realisiert wird.

Auch Klaus-Dieter Josel, der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG, ging auf diesen Fakt ein, um dann darauf hinzuweisen, dass die Integration der zukünftigen, barrierefreien Haltestelle ins filigrane S-Bahnnetz nicht ganz einfach gewesen sei. Mit der Eröffnung Ende 2009 seien deshalb neue Linienführungen nötig und bei einzelnen Linien werde es zu einer Fahrzeitverlängerung kommen. Die Bahn werde zudem vier neue S-Bahnzüge anschaffen, damit das Fahrgastaufkommen abgedeckt werden kann.

„Hier boomt das Eisenbahnwesen”, konstatierte Josel. Vor rund 40 Jahren für 240.000 Fahrgäste konzipiert, würden nun an Werktagen bis zu 800.000 Fahrgäste befördert. Wie auch Gmach betonte er, dass die Stammstrecke - die befahrenste Eisenbahnstrecke in Europa - jetzt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoße und die 2. S-Bahn-Stammstrecke dringend in Angriff gemommen werden müsse.

Namensgebung

Aus dem Arbeitstitel „Friedenheimer Brücke” für den neuen S-Bahnhalt ist nun endgültig „Hirschgarten” geworden. Man habe einen plakativen Namen gewollt und außerdem Verwechslungen - zum einen mit dem S-Bahnhalt Donnersberger Brücke, zum anderen mit der U-Bahnstation Friedenheimer Straße - vermeiden wollen, äußerte die Ministerialrätin.

Am neuen Haltepunkt „Hirschgarten”, der die knapp drei Kilometer lange Strecke von Laim zur Donnersberger Brücke ungefähr in der Mitte unterbricht, wird ein rund 210 Meter langer, knapp ein Meter hoher und rund zehn Meter breiter Mittelbahnsteig gebaut. Dafür muss das nördliche S-Bahngleis der Trasse verschwenkt werden. Zu beiden Seiten der Friedenheimer Brücke entstehen Zugänge zum Bahnsteig, den man auch mit einem Aufzug erreichen kann. Neben dem Bau des Bahnsteiges werden auch die Oberleitung, die Signalanlagen, die Energieversorgung und die Beleuchtung neu erstellt bzw. angepasst. Man erwartet, dass an Wochentagen bis zu 15.000 Fahrgäste auf das neue Angebot zurückgreifen werden.

Schnelle Verbindung

Die Kosten für die neue S-Bahnstation „Hirschgarten” belaufen sich auf etwa 14 Millionen Euro, die sich aurelis und der Freistaat Bayern teilen. Der Freistaat übernimmt einen Festbetrag von 5,6 Millionen Euro, aurelis trägt die restlichen 8,4 Millionen. Stefan Wiegand, aurelis-Regionalleiter Süd, stellte einmal mehr die Bedeutung des Haltepunkts für das entstehende Stadtquartier „Am Hirschgarten” heraus. „Der Hirschgarten rückt näher an die City, die City wird grüner”, sagte er. Durch den neuen Haltepunkt brauche man nur acht Minten zum Marienplatz. Damit sei der Hirschgarten schon fast Teil der Innenstadt. „Es ist eine lohnende Investition für alle Beteiligten.”

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