Veröffentlicht am 03.01.2024 15:11

„Ranking richtig einordnen”

Über Bürgerbeschwerden über die Situation am Pasinger Bahnhof diskutierte der Bezirksausschuss. Dabei kam auch das schlechte Abschneiden des Bahnhofs im „European Railway Station Index 2023“ zur Sprache. Raoul Koether merkt dazu an:

„Auf dem vorletzten Platz“ lautet die Überschrift des Artikels über den Pasinger Bahnhof, der eine Ende 2023 veröffentlichte Studie zu europäischen Bahnhöfen zitiert. In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick in besagten „European Railway Score“, um dieses Ranking auch richtig einordnen zu können. Das „Consumer Choice Center“, das das Ranking herausgebracht, ist laut „Lobbycontrol“ eine Organisation, deren Geldgeber vor allem aus der Tabak-, Öl- und Gasindustrie kämen. „Lobbycontrol“ schreibt über das CCC unter anderem: „Die Organisation selbst gibt an, ‚Verbraucher in über 100 Ländern auf der ganzen Welt‘ zu vertreten, lobbyiert aber in erster Linie gegen jegliche Art von staatlicher Regulierung. Insbesondere staatliche Maßnahmen im Bereich des Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes versucht das CCC durch Lobbyarbeit (…) zu untergraben.“
Warum schneidet aber genau der Pasinger Bahnhof dabei so schlecht ab? Spitzenwerte erreicht Pasing in den Kategorien „Barrierefreiheit“ und „Toilettenversorgung“, jeweils mit der Maximalpunktzahl. Gerade die Toilettenfrage wird aber vom Bezirksausschuss zu Recht moniert. Am meisten Punkte, nämlich fast 25 % der Gesamtpunktzahl, verliert der Pasinger Bahnhof, da es laut Studie dort zu wenig Geschäfte oder Restaurants und Imbissverkäufe gäbe. In diesen beiden Kategorien erreicht Pasing keinen einzigen Punkt. Nun leidet der Pasinger Bahnhof mit Sicherheit nicht am Fehlen von Einkaufsmöglichkeiten, wohl eher im Gegenteil, wenn man sich neben den zahlreichen Geschäften im Bahnhof den restlos mit Buden vollgestellten Bahnhofsvorplatz anschaut.
Insofern sollte man sich wohl eher nicht auf plakative Schlagzeilen zweifelhafter Studien berufen, wenn darüber diskutiert wird, wie der Pasinger Bahnhof besser werden kann. Dabei geht es vor allem um Aufenthaltsqualität und das Sicherheitsgefühl im und um den Bahnhof, denen die erwähnten Buden sicher nicht zuträglich sind. Und natürlich die Frage von Servicequalität und Pünktlichkeit. Aber hier hat wohl die Bahn insgesamt ein Problem, das nicht nur den Pasinger Bahnhof betrifft.

Mehr aus diesem Ort
Die Namenslesung zum Gedenken an einstige jüdische Nachbarn findet im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg ausnahmsweise am 7. November stattMundharmonika, Altsaxophon und Gesang in St. BennoBürger beklagen dauerhaft abgestellte Anhänger, Wohnmobile und Kleinbusse in der Südlichen und Nördlichen AuffahrtsalleeDie Mehrheit im Bezirksausschuss kritisiert eine angedachte Kürzung des StadtbezirksbudgetsStatt durch Poller das Falschparken auf Gehwegen zu verhindert, sollen erst einmal Lieferzonen und verstärkte Kontrollen erprobt werdenDer Chor für brasilianische Musik präsentiert sein aktuelles Programm „Feijoada Completa“ am 19. Oktober im TrafoDer Antrag des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg nach Hitzeschutz an Bus- und Tramstationen wurde nun abgewiesenBürger ärgern sich darüber, dass auf der Friedenheimer Brücke, trotz Baustelle und verengter Wege, weiterhin Fahrräder geparkt werden.Vom 11. bis 26. Oktober feiert Neuhausen-Nymphenburg sein erstes InterKult FestivalLöwinnen mit Kantersieg im SpitzenspielDen Bürgerwunsch nach einem Zebrastreifen im Kreuzungsbereich Lachnerstraße / Winthirstraße lehnt das Mobilitätsreferat erneut abDas Widerstandsdenkmal am Platz der Freiheit soll verstetigt werden, dafür setzen sich SPD und Grüne im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) einDer Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) lehnt einen FDP-Antrag zur Anbringung von „Grünpfeilen“ in der Wilhelm-Hale-Straße abKardinal Marx kommt zu einem Gesprächsabend nach NeuhausenEinladung zum Spieletreff: Am Mittwoch, 25. September werden in der Bücherei St. Vinzenz wieder Gesellschaftsspiele gespielt
north