„Kinder erleben, dass sie etwas können“

Claudia Beljung, Manuela Niedertscheider und Nicole WIld (von links) unterstützen die Kinder, sich im Allltag als selbstwirksam zu erleben. (Foto: job)
Claudia Beljung, Manuela Niedertscheider und Nicole WIld (von links) unterstützen die Kinder, sich im Allltag als selbstwirksam zu erleben. (Foto: job)
Claudia Beljung, Manuela Niedertscheider und Nicole WIld (von links) unterstützen die Kinder, sich im Allltag als selbstwirksam zu erleben. (Foto: job)
Claudia Beljung, Manuela Niedertscheider und Nicole WIld (von links) unterstützen die Kinder, sich im Allltag als selbstwirksam zu erleben. (Foto: job)
Claudia Beljung, Manuela Niedertscheider und Nicole WIld (von links) unterstützen die Kinder, sich im Allltag als selbstwirksam zu erleben. (Foto: job)

Wer etwas geschafft hat und sieht, dass ein Vorhaben gelingt, gewinnt an Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Ganz gleich, ob ein Kleinkind seine ersten wackeligen Schritte versucht oder ein Erwachsener sich immer besser in einer fremden Sprache zurechtfindet: »Das krieg ich hin«-Erfahrungen bestärken Menschen.

Teilhaben am Miteinander

Was für die einen Kinder selbstverständlich ist, bedeutet für andere größere Herausforderungen. Die Heilpädagogische Tagesstätte der Aktion Sonnenschein bietet Kindern und Jugendlichen mit dem Förderbedarf geistige Entwicklung einen Schutzraum: Hier lernen sie grundlegende Fertigkeiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Miteinander. Zusätzlich stehen den 51 Kindern der psychologische und heilpädagogische Fachdienst zur Seite, die ihre individuellen Fähigkeiten stärken.
»Wir sind ganz breit gefächert«, erzählt Montessori-Pädagogin Claudia Beljung: Ergotherapeuten, Pädagogen und Psychologen gehören zu ihrem Team. Sie helfen den Kindern, ihre Sozialkompetenz und motorischen Fähigkeiten zu entwickeln.
Immer im Mittelpunkt steht für die Kinder die Erfahrung, etwas zu schaffen: Nichts anderes meint der Begriff Selbstwirksamkeit. »Diese Erfahrung ist elementar«, bekräftigt Claudia Beljung, »die Kinder erleben, dass sie etwas können!«
Sie machen solche Erfahrungen bei ganz alltäglichen Dingen: Das kann ein Glas Wasser sein, dass sie sich selbst einschenken, oder das Fenster, das mit jahreszeitlich passenden Motiven geschmückt werden soll und eine ganze Reihe von Überlegungen und praktischen Vorbereitungen verlangt.
Körpertherapeutin Nicole Wild achtet bei den Kindern darauf, alle Sinne einzubeziehen: »Sie haben einen anderen Zugang zur Wahrnehmung ihrer Umwelt. Sie brauchen viele erlebbare Reize: fühlen, hören, riechen.« Weil Sprache oft nicht gut funktioniert, teilen sich Kinder leichter beim Zeichnen oder Malen mit, sprechen mit dem »Gefühlsmonster« oder gehen mit Psychologin Manuela Niedertscheider auf Fantasiereisen. »Das ist das Schöne: Man stellt keine Anforderungen an ein Kind, sondern holt es bei dem ab, was es braucht«, erklärt die Psychologin. »
Dinge auszuprobieren und sich über das Ergebnis zu freuen – das erleben die Kinder vor allem beim praktischen Tun, das die Fachdienste mit ihnen üben: Wenn sie sicherer beim Einkaufen und beim Umgang mit Geld werden; wenn sich die Mädchen selbst Zöpfe flechten können (und nicht mehr Mama um Hilfe bitten müssen); wenn sie beim Busfahren alleine zurechtkommen.

„Das Geschenk der Kinder an uns”

»Wir legen dabei Wert auf Achtsamkeit«, sagt Nicole Wild, »im Hier und Jetzt zu leben, einfach mal den Moment zu erleben und nicht schon gedanklich bei der nächsten Aufgabe zu sein.« Diese Fokussierung sei wichtig für die Kinder. Und auch den Erwachsenen tut sie gut, findet Manuela Niedertscheider: »Das ›Hier und Jetzt‹ ist das Geschenk der Kinder an uns. Ich bin nirgendwo sonst so sehr im gegenwärtigen Moment als bei den Kindern hier!«

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