Draußen ist es trüb und kalt, drinnen wird eine bunte und opulente Vogelhochzeit gefeiert. Die Ballettabteilung der Musikschule Gilching hat dazu in die Aula des Christoph-Probst-Gymnasiums eingeladen und gleich noch ein weiteres Stück aufgeführt. Nämlich „die kleine Raupe Nimmersatt“. Herzerwärmend und mit großer Professionalität präsentierten die jungen Tänzerinnen die beiden Stücke. Sie wurden von Ursula Vogler, Julia Smolinski und Nikolay Georgiew einstudiert.
„Ein Vogel wollte Hochzeit machen“ sangen die Kinder auf der Bühne und das Publikum gleich mit. Und dann gab es einen Reigen an kleinen Tänzen, vom „Hochzeitswerber-Tango“, über den „Marsch der Vogelscheuchen“ bis zum Hochzeitswalzer. Bei dieser Traumhochzeit war an alles gedacht worden. Natürlich musste das richtige Hochzeitskleid ausgesucht werden, die Braut wurde entführt, es gab die obligatorischen Gruppenbilder mit Bilderrahmen und Hochzeitswerber, die dafür sorgten, dass der Ablauf der Feier stimmte.
Die Ballettmusik zu dem Volkslied hat der Gilchinger Komponist Adrian Sieber exklusiv für die Ballettabteilung komponiert. „Das Zusammenspiel von Flöte, Violine, Violoncello und Klavier bot eine wundervolle Palette an klanglichen Möglichkeiten“, schwärmte er. Am Cello saß übrigens der Leiter der Musikschule, Bernhard Huber. Flöte spielte Julia Maier, Geige Natalie Kleinhammer-Sieber, und Klavier Karin Huber. Die kleinen „Vögel“ zeigten perfekt einstudierte und durchaus anspruchsvolle Schrittkombinationen, die sie mit Anmut, einer Leichtigkeit und stets einem Lächeln im Gesicht vorführten. Immer wieder gab es Einlagen, die das Publikum zum Schmunzeln brachten wie das Spiel „Reise nach Jerusalem“ oder der temperamentvolle Sirtaki.
Nach der Pause ging es mit der „Kleinen Raupe Nimmersatt“, einem Kinderbuchklassiker von Eric Carle, weiter. Die Choreografie stammt von der Gründerin der Ballettschule, Hannelore Husemann-Sieber, die das Stück mit Musik von Bela Bartok bereits 1992 aufgeführt hatte. Im Mittelpunkt steht die kleine Raupe, die auf der Bühne ganz schön groß war. Schließlich steckten vier Kinder in dem hinreißenden Kostüm. „Synchronschwimmen ist nichts dagegen, schließlich soll die Raupe ja nicht zu Fall kommen“, heißt es im Programmheft.
Die Raupe begab sich auf der Bühne auf Futtersuche und fraß sich mit großem Appetit durch verschiedene Früchte, die von Tänzerinnen dargestellt wurden. Am Schluss verwandelte sich die Raupe in einen wunderschönen Schmetterling.
Mit sichtlicher Freude standen die Kinder auf der Bühne und genossen Auftritt und Applaus. Daneben haben sie von ihren drei Ballettlehrern etwas Wichtiges vermittelt bekommen. Die Einzelleistungen werden erst durch das Team zu einer rundum gelungenen Sache. „Ballett ist so viel mehr als Training im Unterricht (…). Es ist dieses Gesamtpaket aus Musik, Tanz, Licht, Kostüme, Bühne und Publikum, dieser Moment des Auftretens, diese magische Stimmung, die einem in Erinnerung bleibt und von der man auch Jahre später noch zehren kann“, schwärmten die Ballettlehrer.